Graphic: Polygraph Design / Animation: Fork Unstable Media
Denkraum Natur
Üppige Ernten
Riesige Gemüsebeete auf mehreren Stockwerken? Es werden neue Möglichkeiten erforscht, in der Stadt Nahrungsmittel anzubauen. Und präzise Züchtungsmethoden könnten Pflanzen noch ertragreicher machen.
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Stadt als Bauernhof
Um mehr Menschen weltweit mit Nahrungsmitteln zu versorgen, müssen größere Ackerflächen bewirtschaftet werden. Das belastet die Natur. Wir könnten Obst und Gemüse, sogar Getreide, aber auch in den Städten anbauen. Das spart außerdem lange Transportwege. Schon heute gedeihen auf einigen Dächern oder in leerstehenden Gebäuden Nutzpflanzen. Zugleich entstehen aufwendige Konzepte, wie in den Stockwerken ganzer Hochhäuser Nahrungsmittel heranwachsen könnten. Die „vertikale Landwirtschaft“ verspricht das ganze Jahr über üppige Ernten. Denn die Pflanzen gedeihen unter kontrollierten Bedingungen, geschützt vor Trockenheit, Überschwemmungen, Frost und Schädlingen. Doch nicht alle Pflanzen eignen sich für diesen Anbau und der Energieverbrauch ist hoch.
Vom Labor aufs Feld
Seit Beginn des Ackerbaus verändern Menschen ihre Nutzpflanzen, um genügend Nahrung zu ernten. Das nennt man Pflanzenzucht. Momentan reicht unser Werkzeugkasten von eher naturnahen Kreuzungen, die sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, bis zur „klassischen“ Gentechnik, die in der Kritik steht. Heute steigt der Druck, schnell neue robuste Pflanzensorten zu entwickeln. Denn der Bedarf an Nahrungsmitteln wird immer größer und die klimatischen Bedingungen verändern sich schnell. Neue biotechnologische Methoden könnten helfen. Doch die Verfahren sind umstritten, weil die Folgen noch nicht vollständig eingeschätzt werden können. Welche Risiken sind wir bereit einzugehen?