Zukünfte der Arbeit gestalten
»Wie müsste die Zukunft der Arbeit aussehen, damit du dich beruflich verwirklichen kannst?« Diese Herausforderung gehen die Schüler*innen mithilfe des Design Thinking Ansatzes an. Sie interviewen sich gegenseitig zu ihrem Verhalten und ihren Bedürfnissen, werten ihre Erkenntnisse aus und entwickeln Lösungsansätze.
Lernsettings
Dauer
35 Min
Material
- Stifte
- Laptop, Beamer (optional)
Anzahl
ab 2 Personen
KLEINGRUPPEN BILDEN
Die Schüler*innen finden sich in 2-er Teams zusammen.
Tipp: Um auf spielerische Art zufällige Zweierteams zu bilden, eignet sich die Methode ‘Blickrichtungen’
EINLEITUNG
In den 2er-Gruppen interviewen sich die Schüler*innen gegenseitig. Dafür erhält jede Schüler*in die Arbeitsvorlage 'Lerne deine Gesprächspartner*in kennen'. Im ersten Schritt geht es darum, Verständnis für die Interviewpartner*in aufzubauen und zu verstehen, wie der/die Interviewpartner*in sich die Arbeit in der Zukunft vorstellt. Im Fokus stehen hierbei vor allem Beobachtungen, Ideen, Vorstellungen.
Mit der zweiten Runde wird die Gefühlsebene durch genaueres Nachfragen beleuchtet. Gibt es Gefühle, Bedürfnisse oder ungelöste Probleme, die die Schüler*innen mit einem zukünftigen Beruf in Verbindung bringen?
Du kannst gerne deinen Schüler*innen vor Beginn des Interviews Hinweise für die Gesprächsführung geben. Betone, dass die Fragen auf der AV nur Impulse sind und nicht der Reihe nach abgearbeitet werden müssen. Viel wichtiger ist es, sich auf die Gesprächsinhalte des/der Interviewpartner*in einzulassen und möglichst viele Details zu erhalten. Die Interviewten sollten sich wohlfühlen und das Gespräch locker und entspannt sein.
Tipp: Wenn mehr Zeit zur Verfügung steht, können die Schüler*innen weitere Menschen befragen, um zusätzliche Erkenntnisse und Geschichten zu sammeln.
FOKUS AUF DIE WICHTIGSTEN ASPEKTE
Im nächsten Schritt werten die Schüler*innen die Interviews aus. Teile hierfür die AV ‘Interpretation und Interviewanalyse’ aus. Mit diesen können sie ihre Ergebnisse bündeln, indem sie die gesammelten Fakten in die Tabelle eintragen und anschließend interpretieren. Es empfiehlt sich, vorab im Plenum ein Beispiel vorzuführen. Orientiert euch dabei an der Struktur der AV.
Beispiel: Ich habe gehört, dass Zoe gerne Meeresbiologin werden möchte, aber noch nicht viel über diesen Beruf weiß. Sie wünscht sich, persönlich mit einer Meeresbiologin zu sprechen.
Ich frage mich, ob dies bedeutet, dass sich Zoe bei ihrer Berufswahl gut unterstützt fühlen würde, wenn sie einer Meeresbiologin persönlich Fragen stellen könnte. Fühlt sich Zoe machtlos, weil sie nicht weiß, wie sie das organisieren soll?
Nun sollen die Schüler*innen anhand der gesammelten Fakten und deren Interpretation ihre/n Standpunkt formulieren.
Beispiel: Meine Partnerin ist Zoe, eine lebensfrohe Person, die die Unterwasserwelt liebt.
Ich war überrascht zu hören, dass Zoe schon sehr genaue Vorstellungen davon hat, welchen Beruf sie ausüben möchte, obwohl sie noch nicht viel darüber weiß.
Ich möchte ihr dabei helfen, einer Meeresbiologin persönlich Fragen zu stellen.
WILDE IDEEN ENTWICKELN
Das Ziel der nächsten Phase ist die Entwicklung von möglichst unterschiedlichen Lösungsansätzen. Die Ideen sollen auf die Bedürfnisse der interviewten Person eingehen. Die Ideen dürfen verrückt und ausgefallen sein. Es geht hier mehr um Quantität als Qualität! Ziel ist, möglichst viele Ideen zu finden und diese visuell darzustellen. Wieviel es kostet oder ob es realistisch ist, steht hierbei nicht im Vordergrund. Wichtig ist, dass der Ideenfluss nicht unterbrochen wird.
Tipp: Du kannst die Kreativität der Schüler*innen fördern, indem du ihnen die folgenden drei Design-Thinking-Regeln zeigst.
1. Lasse wilde Ideen zu.
2. Viele Ideen sind besser als wenige.
3. Visualisiere deine Ideen.
FEEDBACK EINHOLEN
Zum Schluss stellen die Schüler*innen ihre Ideen ihrem/ihrer Partner*in vor und holen sich Feedback ein. Durch diesen Prozess finden sie heraus, welche Idee den Bedürfnissen des/der Partner*in am besten entspricht.
ERWEITERUNG/ERGÄNZUNG ZU DIESER METHODE (OPTIONAL)
Anknüpfend an diese Methode kann ein weiterer Schritt sein, dass die Schüler*innen ihre wilden Ideen testen, indem sie zu einem Prototyp umsetzen. Hierzu empfiehlt sich die Methode ‘Prototypen bauen’.