Eine Moorlandschaft mit Wasser und Gras

Klimawandel

Klimawandel trifft Landwirtschaft – und umgekehrt

Der Klimawandel verändert die Landwirtschaft – regional ganz unterschiedlich. Während in einigen Gegenden Chancen entstehen, drohen anderswo massive Ertragsverluste. Gleichzeitig ist die Landwirtschaft selbst ein Treiber der Erderwärmung. Wie kann sie sich anpassen und zugleich Teil der Lösung werden?

In einigen Gegenden könnten sich die Bedingungen durch den Klimawandel verbessern – etwa durch längere Vegetationsperioden. In vielen anderen Regionen jedoch, besonders im globalen Süden, drohen massive Ertragseinbußen. Für den Maisanbau in Westafrika etwa rechnen Forschende mit Ertragsrückgängen von bis zu 40 Prozent. Besonders betroffen sind oft Länder, die historisch wenig zum Klimawandel beigetragen haben.

Gleichzeitig trägt die Landwirtschaft selbst erheblich zum Klimawandel bei. Das weltweite Ernährungssystem verursacht rund ein Viertel bis ein Drittel der globalen Treibhausgasemissionen. Dabei spielt nicht nur die landwirtschaftliche Produktion eine Rolle, sondern auch die Art der Landnutzung. Große Mengen an Methan enstehen etwa in der Tierhaltung – vor allem durch Rinder. Auch Lachgasemissionen aus Düngemitteln und CO2-Ausstoß durch Entwaldung oder Trockenlegung von Mooren sind wichtige Faktoren.

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Europäischer Rechnungshof auf der Grundlage der THG-Inventare der EU-27 im Jahr 2021 (EEA greenhouse gas – data viewer, Europäische Umweltagentur (EUA)).

Selbst wenn wir es schaffen, die Erderwärmung zügig zu begrenzen, muss sich die Landwirtschaft an veränderte Bedingungen anpassen. Dafür braucht es etwa neue klimaresiliente Sorten, hitze- und trockenheitsresistente Arten, effizientere Bewässerung oder die Diversifizierung von Anbausystemen. Digitale Technologien und neue Züchtungsmethoden können helfen, Ressourcen effizienter einzusetzen und Erträge zu sichern.

Die Landwirtschaft kann aber auch Teil der Lösung sein. Ein Beispiel ist Carbon Farming, das zum Ziel hat, Kohlenstoff langfristig im Boden zu speichern – etwa durch humusaufbauende Bewirtschaftung oder Zwischenfruchtanbau. Auch Agroforstsysteme und die Wiedervernässung von Mooren können Emissionen senken. Auch Konsument*innen können etwas tun: Weniger Lebensmittelverschwendung und eine stärker pflanzenbasierte Ernährung entlasten das Klima.

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