Eine Moorlandschaft mit Wasser und Gras

Moore

Nasse Helden

Moore sind wahre Klimaschützer – sie speichern mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem. Doch viele Moore wurden entwässert, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Das Problem: Dadurch gelangen riesige Mengen klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre. Eine Lösung heißt Paludikultur.

Der Begriff stammt vom lateinischen palus (Sumpf) und bezeichnet eine Form der Landwirtschaft auf nassen oder wiedervernässten Moorflächen. Statt das Wasser abzuleiten, bleibt das Moor nass – und trotzdem kann die Fläche genutzt werden. Man nutzt Pflanzen, die feuchte Bedingungen lieben: zum Beispiel Schilf, Seggen, Rohrkolben oder Torfmoose, die ihr hier im Mini-Moor sehen könnt. Diese können zu Dämmstoffen, Papier oder sogar Bioenergie verarbeitet werden.

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Paludikultur verbindet Klimaschutz mit landwirtschaftlicher Nutzung. Die Moore bleiben nass und speichern weiterhin Kohlenstoff. Gleichzeitig können Landwirt*innen ihre Flächen wirtschaftlich nutzen – nachhaltig und an den Klimawandel angepasst.

In vielen Regionen Deutschlands laufen derzeit Pilotprojekte. Auch in den Niederlanden, Finnland und Litauen wird Paludikultur erprobt. Die Forschung und Praxis zeigen: Es funktioniert – braucht aber Förderung, Know-how und viel Geduld.

Paludikultur ist ein vielversprechender Weg, um Klima und Landwirtschaft zusammenzudenken. Sie macht aus einem alten Problem – der Moorentwässerung – eine zukunftsfähige Lösung.



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