
Moore
Nasse Helden
Moore sind wahre Klimaschützer – sie speichern mehr Kohlenstoff als jedes andere Ökosystem. Doch viele Moore wurden entwässert, um sie landwirtschaftlich zu nutzen. Das Problem: Dadurch gelangen riesige Mengen klimaschädlicher Gase in die Atmosphäre. Eine Lösung heißt Paludikultur.
Foto: Maksim Shutov auf Unsplash
Der Begriff stammt vom lateinischen palus (Sumpf) und bezeichnet eine Form der Landwirtschaft auf nassen oder wiedervernässten Moorflächen. Statt das Wasser abzuleiten, bleibt das Moor nass – und trotzdem kann die Fläche genutzt werden. Man nutzt Pflanzen, die feuchte Bedingungen lieben: zum Beispiel Schilf, Seggen, Rohrkolben oder Torfmoose, die ihr hier im Mini-Moor sehen könnt. Diese können zu Dämmstoffen, Papier oder sogar Bioenergie verarbeitet werden.
Paludikultur verbindet Klimaschutz mit landwirtschaftlicher Nutzung. Die Moore bleiben nass und speichern weiterhin Kohlenstoff. Gleichzeitig können Landwirt*innen ihre Flächen wirtschaftlich nutzen – nachhaltig und an den Klimawandel angepasst.
In vielen Regionen Deutschlands laufen derzeit Pilotprojekte. Auch in den Niederlanden, Finnland und Litauen wird Paludikultur erprobt. Die Forschung und Praxis zeigen: Es funktioniert – braucht aber Förderung, Know-how und viel Geduld.
Paludikultur ist ein vielversprechender Weg, um Klima und Landwirtschaft zusammenzudenken. Sie macht aus einem alten Problem – der Moorentwässerung – eine zukunftsfähige Lösung.