Sonderausstellung

Ocean Futures

Woran denkt ihr, wenn ihr das Wort Ozean hört? An die Grenzenlosigkeit des Wassers, bizarre Tiefseewesen, die ideale Welle zum Surfen? Seit Milliarden Jahren formen Meere unseren Planeten und sind Grundlage allen Lebens. Sie bestimmen unser Klima, liefern uns Sauerstoff und Nahrung. Und sie verbinden uns – unsere Geschichten, Kulturen und Zukünfte. Die erste Sonderausstellung des Futuriums widmet sich dem weltumspannenden Nass. Ab 14. November. Eintritt frei.

Zwischen der Ostsee und den Philippinen

„Ocean Futures“ entführt euch auf 150 qm in eine spekulative Zukunftswelt. Die faszinierende Installation „Balangay Spacecraft“ des philippinischen Künstlers Leeroy New – teils verwoben wie ein riesiger Mangrovenwald, teils sich entfaltend wie eine künstliche Insel – verbindet Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünfte miteinander.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Geschichten zweier Fischerfamilien – einer philippinischen und einer deutschen. Sie erzählen vom Leben am und mit dem Meer, von Hoffnungen und Sorgen, von Träumen und Wünschen für die Zukunft der Meere. Obwohl über 10.000 km zwischen den Familien liegen, sind sie doch durch viele Gemeinsamkeiten verbunden. So werden sie zu werden zu „Meeresbürger*innen“, die zeigen, dass die Ozeane nicht nur Ressource sind, sondern gleichsam Quelle von Kultur, Identität und Zukunftsgestaltung.

Und auch ihr könnt eine Verbindung zu den Philippinen knüpfen: Das philippinische Mind Museum, Kooperationspartner von „Ocean Futures“, zeigt zeitgleich eine Ausstellung zu den Zukünften der Meere. Während der gemeinsamen Öffnungszeiten könnt ihr euch über das „Ocean Portal“ live mit den Besucher*innen am anderen Ende des Globus austauschen.

Balangay Spacecraft – die Installation

Das raumgreifende Werk des philippinischen Künstlers Leeroy New verwandelt die erste Sonderausstellung des Futuriums in eine spekulative Zukunftswelt: Zwischen fantastischer Mangrovenlandschaft und künstlicher Insel entfaltet sich eine ozeanische Atmosphäre, die gleichermaßen fasziniert wie irritiert.

„Balangay Spacecraft“ lädt dazu ein, über Anpassungsfähigkeit, Kreativität und den Umgang mit Ressourcen nachzudenken. Der Einsatz wiederverwerteter Materialien – 450 gespendete Wasserkanister aus Berliner Betrieben, gesammelte Flaschen sowie Naturmaterialien – macht sichtbar, wie sehr Land und Meer, Mensch und Umwelt verbunden sind.

„Balangay Spacecraft“ ist ein ästhetischer Erfahrungsraum zum Zuhören, Beobachten, Lernen und Diskutieren von Meereszukünften. Die Installation spiegelt die Fragilität der Küstenräume wider, verweist auf den Klimawandel und den dadurch steigenden Meeresspiegel – und eröffnet zugleich ein Szenario der Resilienz und der gemeinsamen Verantwortung.

Über Leeroy New

Leeroy New (* 1986 in General Santos City, Philippinen) ist ein multidisziplinärer Künstler. Seine groß angelegten immersiven Installationen, Kostüme sowie kollaborativen Performances und Videoarbeiten basieren auf Konzepten des Weltenbaus, der Mythenbildung und des sozialen Wandels. Naturmaterialien, Fundstücke und allerlei Ausrangiertes verwandelt er in Bilder einer möglichen Zukunft. So verbindet er das moderne philippinische Leben mit vorkolonialer Mythologie und Umweltbewusstsein. Daraus ist auch das Projekt „Aliens of Manila“ entstanden – eine fortlaufende, plattformübergreifende Gemeinschaftsarbeit, die sich den „Fremden“ widmet, die in den bunten und oft rauen Straßen Manilas oder auch außerhalb der Stadtgrenzen leben.

Porträt von Leeroy New vor einer seiner Installationen

Leeroy New

© Leeroy New

Seit 2008 präsentiert New seine unverwechselbare philippinische Science-Fiction-Kunst in Nordamerika, Australien, Europa und Asien. Seine Arbeiten waren bereits im Palais de Tokyo, im Somerset House und auf internationalen Biennalen und Triennalen – etwa in Sydney, Honolulu, Busan, Fukuoka, Singapur, Setouchi, Lahore und Ulaanbaatar – zu sehen. Auch wurde er gebeten, Installationen für das „Burning Man“-Festival zu entwerfen und zu bauen.

Wir haben mit dem zeitgenössischen philippinischen Künstler über seine Installation im Futurium gesprochen, darunter über die Inspiration hinter dem Titel und die verwendeten Materialien sowie über das Konzept, Bürger des Ozeans zu sein. Das Interview findet ihr hier.

Begleitprogramm

Hier findet ihr spannende Veranstaltungen zu unserer Sonderausstellung „Ocean Futures“. Schaut gerne immer wieder rein, die Liste wird regelmäßig aktualisiert.

Ausgebucht
Ein Taucher, der eine Kamera mit sich führt

Open Lab Abend: Ocean Futures

Die Meere verbinden uns alle – unsere Geschichten, unsere Kulturen, unsere Zukünfte. Doch ihre Zukunft steht auf dem Spiel: Klimakrise, Arte...


Audioguide

Entdeckt unsere Sonderausstellung mit dem kostenlosen Audioguide! Ihr braucht dafür nur euer Smartphone und ein paar Kopfhörer – schon könnt ihr abtauchen in die Tiefen der Ozeane und Geschichten und Fakten, die damit verwoben sind. Hier findet ihr Audiotour zu „Ocean Futures“.

Danksagung

Wir bedanken uns bei unseren Protagonist*innen und Exponatgeber*innen: Edgar und Sauda Casihan, Jan und Erik Meyer, Beatrice Tulagan, Jana Fahning, Kim Detloff, Leo Anthony Castro, Boris Culik, Tina Kraus, IADYS, Racing the King Tide project team (The Manila Observatory, Liverpool John Moores University, Waseda University, University of Tokyo, The Hatch), Boogs Rosales, submaris, Landesamt für Umwelt Schleswig-Holstein

Wir danken den zahlreichen Forscher*innen und Expert*innen aus Institutionen aus Deutschland und den Philippinen für die inhaltliche Expertise. Unter anderem:

Deutsche Allianz Meeresforschung e.V., Center for Ocean and Society, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, Alfred-Wegener-Institut (AWI) Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, Thünen-Institut für Ostseefischerei, Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, EUCC – Die Küsten Union Deutschland e.V., NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V., urgewald e.V., Sea Ranger e.V., Marine Science Institute, University of the Philippines, De La Salle University, Mangrove Matters PH, Center for Energy, Environment and Development

Wir danken unseren Sponsoren:

und ZAPF UMZÜGE

In Kooperation mit

Ein großer Dank für die Unterstützung unserer Arbeit geht an unsere Gesellschafter.

„Ocean Futures“ als Teil der UN-Ozeandekade

„Ocean Futures“ ist Teil der Vereinte Nationen Dekade der Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung (2021–2030) – einer weltweiten Initiative, die dazu aufruft, gemeinsam einen gesunden, nachhaltig bewirtschafteten Ozean zu schaffen. Die Sonderausstellung soll das Bewusstsein für die Notwendigkeit schärfen, die Ozeane als eine unserer zentralen Lebensgrundlagen zu schützen. Erreicht wird dies durch generationsübergreifendes Storytelling, wissenschaftliche Erkenntnisse, künstlerische Interventionen und interkulturellen Austausch.