01 Futurium MOB Lab Davidvon Becker 4314 w

Credits: David von Becker

Von der Zukunft lernen

Future Mobility Simulator

Für die Mobilität der Zukunft gibt es viele Ideen, doch manche Idee erzeugt neue Probleme. Deshalb nutzen Wissenschaftler*innen und Stadtplaner*innen Simulationen, um ihre Ideen zu testen, bevor sie diese in der Stadt umsetzen. Im Futurium Lab kannst du mit dem Future Mobility Simulator ausprobieren, wie verschiedene Ideen die Stadt der Zukunft verändern könnten. Die interaktive Stadtsimulation basiert auf Modellen, die auch in der echten Stadtplanung verwendet werden.

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Credits: David von Becker

Mit Simulationen verschiedene Zukünfte erkunden

In Deutschland ist Verkehr für 20 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Den größten Teil davon verursacht der Straßenverkehr. Ein Möglichkeit die Emissionen zu senken, ist es autofreie Zonen in Städten zu schaffen. Doch dafür müssten Städte zum Teil massiv umgebaut werden. Das ist aufwändig, teuer und lässt sich nicht wieder rückgängig machen. Deswegen nutzen Wissenschaftler*innen Simulationen um mögliche Auswirkungen großer Veränderungen besser abschätzen zu können.

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CC BY-SA 4.0, Oabanse, Wikimedia Commons

Simulationen sind Modelle, die Was-passiert-wenn-Fragen beantworten können. Ein Computer wird zum Beispiel mit Daten zur aktuellen Verkehrsnutzung einer Stadt gefüttert und erstellt eine stark vereinfachte Kopie der Stadt und des Verkehrs. Stadtplaner*innen und Wissenschaftler*innen können nun mit wenigen Klicks einzelne Straßen in Fahrradwege verwandeln und schauen welche Auswirkungen das hat. Wie lange brauchen die Menschen nun zur Arbeit? Steigen sie aufs Fahrrad um? Wird die Luft sauberer? Oder staut sich nun der Verkehr? Eine Simulation ist zwar keine Glaskugel, mit der man in die Zukunft blicken kann. Dazu sind zu viele Faktoren, besonders das Verhalten von Menschen, zu schwer berechenbar. Aber eine Simulation kann helfen, Unsicherheiten für wichtige Entscheidungen, wie den Umbau einer Stadt, zu verringern.

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Credits: David von Becker

SimCity im Futurium

Wie eine Stadtsimulation funktioniert, kann man im Futurium am Future Mobility Simulator erleben. Die interaktive Installation von IMAGINARY kombiniert eine wissenschaftliche Simulation mit Elementen aus Computerspielen. Mit echten Bausteinen können Besucher*innen Wohn- und Gewerbegebiete, Parks und Straßen bauen. Was zuerst aussieht wie Minecraft mit echten Bauklötzen, wird durch eine Projektion zum Leben erweckt: Man sieht wie Straßen sich miteinander verbinden, wie der Verkehr fließt, und wie der CO2-Ausstoß sich verändert.

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CC BY-NC 4.0, Ariel Noyman, MIT Media Lab

Der Future Mobility Simulator basiert auf dem Simulationsprogramm CityScope, das Wissenschaftler*innen am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt haben. Es ist frei verfügbar und wird weltweit von Stadtplaner*innen genutzt. Das Programm wurde zum Beispiel verwendet um neue Mobilitätskonzepte für die Champs Élysées in Paris zu entwickeln. Wie im Computerspiel SimCity zeigt der Future Mobility Simulator Ziele an, die man durch gezielten Einsatz von Maßnahmen erreichen kann. Eine bessere Verbindung zwischen Wohn- und Gewerbegebieten verringert zum Beispiel CO2-Emissionen. Gemeinsam können Futurium-Besucher*innen damit eine Stadt der Zukunft bauen.

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CC BY-NC 4.0, Ariel Noyman, MIT Media Lab

Vermeiden. Verlagern. Verbessern.

Die Aktionen im Future Mobility Simulator simulieren spielerisch, wie stadtplanerische Entscheidungen, neue Gesetze oder technische Erfindungen die Mobilität in einer Stadt verändern. Dabei folgen alle Maßnahmen einem der drei Prinzipien Vermeiden, Verlagern oder Verbessern. Diese Strategie für die Mobilitätswende wurde 1994 erstmals von der deutschen Bundesregierung entwickelt und hat sich seitdem auch international als Avoid, Shift, Improve-Methode durchgesetzt. Unter Vermeiden fallen Maßnahmen, die verhindern, dass wir uns überhaupt erst bewegen müssen: zum Beispiel, indem Büros, Wohnung und Parks so nah beieinander liegen, dass wir alles zu Fuß erreichen. Verlagern könnte bedeuten, dass man Fahrradstraßen ausbaut, damit mehr Menschen das Fahrrad statt dem Auto benutzen. Und Verbessern wäre ein ​​​​CO2-neutraler Treibstoff für Autos, die schon fahren. Nur wenn wir in vielen kleinen Schritten verschiedene Avoid-, Shift- und Improve-Maßnahmen aufeinander abstimmen, kann die Mobilität in Zukunft wirklich klimafreundlich werden. Gleichzeitig müssen Menschen weiterhin bequem von A nach B kommen. Das kann kompliziert werden. Gut, dass es Simulationen gibt, die dabei helfen, die Zukunft der Mobilität zu planen.

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