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Workshop zum Citizen-Science-Projekt "Deine emotionale Stadt"

Wie die Stadt auf unsere Psyche wirkt

In den Straßen der Stadt pulsiert das Leben in einem ständigen Rhythmus von Mobilität und Lärm. In einer sich stets entwickelnden Welt bringen wir Wissenschaft und Bürger*innen zusammen, um ganzheitliche Ansätze zur Förderung der psychischen Gesundheit in der Stadt zu finden. Ende Februar hatten wir deshalb zu einem Workshop geladen, um den Einfluss des städtischen Lebens auf die Psyche der Stadtbewohner*innen zu ergründen.

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Die Veranstaltung war Teil des Citizen-Science-Projekts "Deine emotionale Stadt", einer Kooperation des Interdisziplinären Forums Neurourbanistik e.V., der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Futurium – Haus der Zukünfte.

Dr. Shadi Bagherzadeh Azbari, Wissenschaftlerin an der Charité im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie, sowie Sephira Kolbe, Doktorandin und Projektkoordinatorin an der Humboldt-Universität zu Berlin, stellten das Projekt "Deine emotionale Stadt" vor. Im anschießenden Workshop wurden viele Fragen zum psychischen Wohlergehen in der Stadt mit Besucher*innen diskutiert. Die Teilnehmer*innen sprachen über wissenschaftliche Befunde zur psychischen Gesundheitsförderung in Städten, die Akteur*innen stellten erste Untersuchungsergebnisse der Studie vor. Am Ende stand ein lebhafter und interaktiver Austausch rund um die Themen Stadtentwicklung, Stress, Einsamkeit und psychische Gesundheit in der Stadt.

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Die unsichtbare Last der Urbanität

Das Leben in der Stadt bietet uns zahlreiche Möglichkeiten: Begegnungen mit Menschen aus aller Welt, Orte, die zum Erkunden einladen und Perspektiven, die unsere Sinne berauschen. Ein Kaleidoskop der urbanen Vielfalt, in dem jede Begegnung eine neue Geschichte erzählt. Die moderne Stadt ist ein Schmelztiegel der Kulturen und Lebensstile, in dem sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebensweisen begegnen.

Im Rahmen des Workshops wurden die zahlreichen Herausforderungen, denen wir im Stadtleben tagtäglich ausgesetzt sind, diskutiert. Der sich ständig ändernde Rhythmus der Stadt kann ein Gefühl der Dringlichkeit hervorrufen, das sich in Form von Stress oder sogar psychischen Belastungen manifestiert. Die permanente Erreichbarkeit, der Verkehr, die Menschenmassen – all das kann zu Belastungsfaktoren werden, die sich negativ auf unsere psychische Gesundheit auswirken.

Im Workshop wurde deutlich, dass sich inmitten des Trubels Geheimnisse der menschlichen Psyche verbergen, die von Wissenschaft und Gesellschaft noch erforscht werden müssen. Wissenschaftliche Erkenntnisse liefern uns wertvolle Einblicke in die komplexen Zusammenhänge zwischen Stadtleben und psychischem Wohlbefinden. Die Antworten auf diese Fragen bekommen wir nicht allein aus Laboren und Studien.

Die Bewohner*innen der Stadt sind die Architekt*innen ihres eigenen Wohlbefindens. Sie formen die Stadtlandschaft nicht nur mit Gebäuden und Straßen, sondern auch mit sozialen Bindungen und Gemeinschaftssinn. Indem sie sich für sichere, einladende öffentliche Räume einsetzen und unterstützende Netzwerke aufbauen, können sie eine Atmosphäre der Resilienz und des Wohlbefindens schaffen.

Zum Ende des Workshops waren sich alle einig, dass das Bündnis aus Wissenschaft und Bürger*innenschaft entscheidend ist, um eine Zukunft zu gestalten, in der mentale Gesundheit fest in den städtischen Lebensstil integriert ist. Durch diese Partnerschaft kann eine lebendige Stadt gestaltet werden, in der das psychische Wohlbefinden genauso wichtig ist wie die Architektur und das städtische Design.

Unsere nächsten Events!

Solltest du diese Veranstaltung verpasst haben, keine Sorge, denn am 20. Juni um 19:00 Uhr findet schon unser nächstes spannendes Event statt! Zu Gast sind: Juli Zeh, Schriftstellerin, Juristin und Richterin, Prof. Dr. Mazda Adli, Psychiater, Stressforscher an der Charité und Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin und Prof. Dr. Lukas Haffert, Politikwissenschaftler und Autor des Buchs “Stadt – Land – Frust”. Hier kannst du dir das Ticket sichern!

Gastautor*in

Dilek Keskin, Studentische Mitarbeiterin Interdisziplinäres Forum Neurourbanistik e.V.