Heyo Kroemer ist Vorstandsvorsitzender der Charité. Foto: Charité
#FUTURIUMFORUM: DIGITALE GESPRÄCHSREIHE: 24. Juni, 20:15 UHR
Lieber Heyo Kroemer, wie lautet die Diagnose?
#FuturiumForum: Einmal Ausnahmezustand und zurück? So lautet der Titel der Gesprächsreihe des Futuriums. Gast ist diesmal der Vorstandsvorsitzende der Charité, Heyo Kroemer. Am 24. Juni ab 20:15 Uhr ist das Gespräch hier abrufbar.
Heyo Kroemer ist Vorstandsvorsitzender der Charité. Foto: Charité
GAST DES ABENDS
Erst im September des vergangenen Jahres hatte der Pharmakologe Kroemer den Vorstandsvorsitz der Charité übernommen. Dann kam Corona. Im Interview mit der WirtschaftsWoche spricht er darüber, wie es gelungen ist, Europas größtes Uniklinikum praktisch von jetzt auf gleich umzusteuern. Der Mediziner mahnt, das aktuelle Vergütungssystem – das nach behandelten Patienten abrechnet – zu überarbeiten: „Es wäre sinnvoller, sich die Feuerwehr als Vorbild zu nehmen. Niemand kommt auf die Idee, eine Feuerwehr nur nach den Einsätzen zu bezahlen. Die wird danach bezahlt, dass sie dort ist, wo sie gebraucht wird und dass sie gut vorbereitet ist.“
Dass Medizin und Gesundheitspolitik einmal so viele Menschen interessieren würden, war bis vor Kurzem kaum vorstellbar. Heute wissen Menschen, in welchem Binnenverhältnis der Faktor R mit der Bettenkapazität in Krankenhäusern steht, und was das mit Ischgl, globalen Lieferketten und Jens Spahn zu tun hat. Denn die Krise hat gezeigt, welchen Anteil unsere globalisierte Welt an der Pandemie hat und gleichzeitig was in der Bekämpfung alles möglich ist: eine schnelle Verbreitung des Virus auf der einen Seite, transnationale Forschung an Impfstoffen und internationale Unterstützung auf der anderen. Gleichzeitig gibt es zwei unterschiedliche Sichtweisen auf die Rolle von Expert*innen: Die einen begrüßen ihren Einfluss und damit eine faktenbasierte Politik, die anderen kritisieren das Diktat eben dieser Expert*innen. Kurzum: Alle Aspekte des Gesundheitssystems stehen im Fokus. Verschwörungstheorien und Fake News, die zuhauf im Umlauf sind, belegen dies einmal mehr. Fest steht, dass mit der Corona-Krise Baustellen zu Tage treten, die lange ignoriert, geduldet oder gar gewollt waren: Die Bedingungen im Klinik- und Pflegealltag, der Mangel an Fachkräften und die Abhängigkeit bei wichtigen Medizingütern von ausländischer Produktion. Vieles – so der gesellschaftliche Konsens – soll sich nun ändern und in Zukunft besser werden.
Wie steht unser Gesundheitssystem aktuell da? Was haben wir durch Corona gelernt, und was muss sich ändern? Welche internationalen Kooperationen brauchen wir? Welches Miteinander von Politik und Wissenschaft ist sinnvoll?
ÜBER DIE GESPRÄCHSREIHE
Wie verändert sich im Ausnahmezustand der Blick auf die Zukunft? Die Corona-Pandemie und der Umgang mit ihr rütteln an vielem, was uns sonst als selbstverständlich schien. Die Digitalisierbarkeit des Lebens, Anerkennung für Held*innen des Alltags und die gesellschaftliche Bedeutung von Kultur, Sport und Nachtleben – all dies und vieles mehr steht auf dem Prüfstand. Wo offenbaren sich gesellschaftliche Schieflagen? Welche Grundfesten des Alltags sind unverzichtbar? Was ist uns wirklich wichtig, wenn's drauf ankommt? Und welche Konsequenzen ziehen Menschen in Zukunft? Darüber wollen wir in 30-minütigen digitalen Gesprächen mit Menschen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und Kreativszene diskutieren.
Die Aufzeichnung des Gesprächs ist ab dem 24. Juni, um 20:15 Uhr hier abrufbar.