
Die Spaßdebatte
Sollten wir jeden Tag Schokolade essen? Mit der Spaßdebatte üben Schüler*innen das Debattieren. Im Rollenspiel lernen sie verschiedene Standpunkte, Meinungen und Vorstellungen zu vertreten, respektvoll zu verstehen und zu tolerieren.
Schüler*innen können so wichtige Mechanismen der Demokratie durch eine spielerische Selbsterfahrung lernen. Das Verständnis für demokratische Entscheidungsprozesse wird gestärkt.
Lernsettings
-
Dauer
30 Min
Material
Stühle
Anzahl
ab 6 Personen
Vorbereitung
An einer Spaßdebatte nehmen mindestens sechs Personen teil. Die Gruppe teilt sich gleichermaßen in Pro und Contra Positionen auf. Die Gruppen können ausgelost werden. Das Besondere bei der Spaßdebatte:
Es werden ungewöhnliche und sogar unsinnige Themen als Aufgabe gestellt. Diese Art der Debatte soll Redner*innen und das Publikum unterhalten.
Beispielfragen:
Sollte es kostenlose Schokolade für alle geben?
Sollten Schüler*innen in Zukunft Raketenantrieb an ihren Schuhen haben?
Werden Tiere in Zukunft sprechen können?
Sollten wir das Wetter in der Zukunft kontrollieren dürfen, um jeden Tag Regenbögen zu sehen?
Werden Roboter in Zukunft nicht nur unsere Hausarbeiten erledigen, sondern auch unsere Witze erzählen?
Werden wir in der Lage sein, aus Müll nützliche Ressourcen zu erzeugen, wie zum Beispiel unendlich viel Popcorn?
Argumente und Redner*innen festlegen
Beide Gruppen überlegen sich jeweils drei Argumente, die dafür oder dagegen sprechen und bereiten sich auf die Debatte vor. Sie legen Redner*innen fest, die die Position der Gruppe vertreten. Es bietet sich an, drei Redner*innen zu wählen, die jeweils ein Argument vorstellen.
Eine Person wird als Moderator*in festgelegt. Toll wäre eine selbstorganisierte Debatte, in der ein/e Schüler*in die Moderation übernimmt. Die Moderator*in kann sich in der Gruppenarbeitszeit auf die Debatte vorbereiten und sich eine kleine Eröffnungsrede zur gewählten Frage überlegen.
Aufbau
Es werden sieben Stühle benötigt. Ein Stuhl wird mittig platziert, dort sitzt die Moderation. Zu beiden Seiten werden jeweils drei Stühle für die Pro- und Contraseite aufgestellt. Dort nehmen die gewählten Vertreter*innen Platz.
Spaßdebatte - Show down!
Die Moderation beginnt die Debatte und leitet die Fragestellung mit ein paar Sätzen ein. Es folgen im Wechsel von Pro und Contra die Redner*innen, die ihre Argumente vorstellen.
Beispiel Anmoderation:
Sehr geehrte Damen und Herren, herzlich willkommen zur heutigen Spaßdebatte mit der wichtigen Frage:
“Werden Roboter in Zukunft nicht nur unsere Hausarbeiten erledigen, sondern auch unsere Witze erzählen?”
Roboter spielen heute schon eine entscheidende Rolle in unserem Leben. Sie erleichtern unseren Alltag und nehmen uns schwere und lästige Aufgaben ab. Doch ist das genug? Sollten Sie in dieser Rolle verweilen oder vielleicht noch einen weiteren Bereich unserer Leben bereichern? Unseren Humor!
Tipp: Es kann hilfreich sein, einen Timer zu stellen, um beiden Seiten gleiche Redeanteile zu ermöglichen.
Konklusion
Im Anschluss werden beide Positionen von der Moderation zusammengefasst.
Kompromisse finden!
Wenn gewünscht, schlägt das Publikum Kompromisse vor und stimmt über diese ab. Alternativ kann ein Stimmungsbild erhoben werden: Daumen hoch bedeutet, dass der Kompromiss angenommen wird, Daumen runter das Gegenteil. So lässt sich eine Tendenz festhalten.
Reflexion
In der großen Gruppe werden abschließend die Erfahrungen geteilt und reflektiert. Feedback und kritische Fragen können die Reflexion bereichern.
Beispielfragen:
Wie war das Debattieren für euch?
Was hat besonders Spaß gemacht?
Wo seht ihr mögliche Schwierigkeiten beim Debattieren?
Warum ist es wichtig, verschiedene Meinungen anzuhören?
Was ist das Gute an einem Kompromiss?
Als Abschluss der gesamten Methode eignet sich eine kurze Zusammenfassung zu den Zielen der Methode. Warum hast du diese Methode gewählt und was ist dir wichtig?