Photo: Education Innovation Lab

Zukunftsboxen

Die Zukunftsboxen des Futuriums laden zum spielerischen Erkunden der Zukunft ein. Die Materialien basieren auf Methoden der Zukunftsforschung, der Bildung für nachhaltige Entwicklung und dem Design Thinking. Sie unterstützen Schüler*innen, die Zukunft als Chance zu begreifen, die sie bewusst und selbstbestimmt mitgestalten können.

Photo: Education Innovation Lab

Die Materialien sind für Schüler*innen der Klassen 7 bis 10 ausgelegt. Die Zukunftsboxen ermöglichen den Schüler*innen einen einfachen, aktions- und forschungsorientierten Einstieg in die Auseinandersetzung mit den komplexen Themenfeldern und den damit zusammenhängenden großen Zukunftsfragen der Menschheit. Jede Zukunftsbox rückt spezifische Zukunftsherausforderungen und -chancen eines Themas in den Mittelpunkt. Die Boxen bieten vielfältige Anbindungsmöglichkeiten an den schulischen Fachunterricht sowie an das Lernen im Rahmen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Viele Übungen lassen sich auch gut im Rahmen von Workshops mit Erwachsenen nutzen.

Die Bildungsmaterialien gibt es zu den Themen Städte, Ernährung, Energie, Arbeit und Gesundheit. Die Bildungsmaterialien sind in Zusammenarbeit mit dem Education Innovation Lab entstanden. Sie sind modular aufgebaut und damit vielseitig im Unterricht einsetzbar. Die kürzeste Übung dauert 15 Minuten, die Projektwerkstatt eine ganze Woche. Zu jedem Thema gibt es eine hochwertig gedruckte Zukunftsbox. Sie enthält insgesamt sechs unterschiedliche Kartensets sowie eine methodische Anleitung zum Erstellen von Zukunftsszenarien. Die Zukunftsbox wurde für die Arbeit in 5er-Teams konzipiert. Ein Set enthält Materialien für sechs Kleingruppen.

Unsere Unterrichtsmaterialien zur Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts ergänzen das gedruckte Kartenset. Sie beinhalten ausführlich vorbereitete Unterrichtsstunden, begleitende Präsentationen, Arbeitsvorlagen, eine Methodensammlung sowie ergänzende Materialien für Schüler*innen. Alle Materialien wurden umfassend mit Lehrer*innen und Schüler*innen getestet und auf ihre Alltagstauglichkeit überprüft. Sie unterstützen bei der Vor- und Nachbereitung eines Besuchs im Futurium.

Die Bildungsmaterialien sind unter einer CC-BY-SA Lizenz veröffentlicht. Das bedeutet, dass sie weiterentwickelt und verändert werden können. Wir hoffen, das über die Zeit viele Varianten der Zukunftsboxen entstehen. Wer Interesse hat, eigene Materialien auf Basis der Zukunftsboxen zu erstellen, kann sich gern bei uns melden. Wir stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Unser Leitfaden zum Einsatz der Zukunftsboxen im Unterricht hilft Euch, einen schnellen Überblick zu bekommen. Um unseren Leitfaden herunterzuladen, könnt ihr hier klicken.

Zukunft in der Schule

Noch nie hat sich die Welt so schnell verändert wie heute. Was gestern noch Träumereien aus Science-Fiction-Filmen oder -Romanen waren, ist heute bereits Wirklichkeit. Technologien wie Digitalisierung, Genom-Editierung oder Robotik halten Einzug in unseren Alltag. Die Globalisierung und das Internet machen die Erde zu einem Dorf und verschaffen uns Zugang zu Unmengen an Informationen.

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Der Fortschritt hat aber auch seine Schattenseiten. Klimawandel, das Verschwinden von Lebensräumen und das Artensterben bedrohen die Erde und damit die Grundlage für unsere Existenz. Alle diese Veränderungen schaffen

Unsicherheit. Gerade junge Menschen stellen sich viele Fragen über die Zukunft: Wie werde und wie will ich in Zukunft leben? Und wie kann ich mich darauf vorbereiten? Einen Zugang zu diesen großen Fragen bietet die Zukunftsforschung. Sie bildet die Grundlage für die Zukunftsboxen des Futuriums.

Die Disziplin der Zukunftsforschung entstand nach dem Zweiten Weltkrieg, um sich systematisch mit Unsicherheit zu beschäftigen. Nach der Definition des renommierten deutschen Zukunftsforschers Rolf Kreibich ist sie »die wissenschaftliche Befassung mit möglichen, wünschbaren und wahrscheinlichen Zukunftsentwicklungen und Gestaltungsoptionen sowie deren Voraussetzungen in Vergangenheit und Gegenwart«. Klingt kompliziert? Die Konzepte dahinter sind aber ganz einfach. Zukunftsforscher*innen gehen davon aus, dass man die Zukunft nicht genau vorhersagen kann. Statt Prognosen entwickeln sie unterschiedliche Szenarien. Das sind Zukunftsprojektionen,

die einen konkreten möglichen Zustand in der Zukunft beschreiben. Ein Szenario ist immer nur ein kleiner Ausschnitt möglicher Entwicklungen. Deswegen werden in der Szenariotechnik immer mehrere Szenarien entwickelt. Je weiter ein Ereignis in der Zukunft liegt, umso unsicherer wird es.

Mit der Zukunftsbox lassen sich Szenarien spielerisch und niederschwellig entwickeln. Die Schüler*innen können verschiedene Trends kombinieren und so unterschiedliche Zukünfte erforschen. Sie lernen, systemisch zu denken und die Zukunft als einen Raum voller Möglichkeiten zu begreifen.

Die Zukunftsforschung versteht sich als transformative Wissenschaft. Sie geht davon aus, dass die Zukunft nicht vorbestimmt ist, sondern von Menschen gestaltet wird. Die Ergebnisse von Zukunftsstudien sollen Menschen befähigen, verantwortliche Entscheidungen in der Gegenwart zu treffen, neue Projekte zu initiieren und kreative Lösungen für Herausforderungen zu finden. In der Zukunftsbox finden sich deswegen viele Methoden aus dem Design Thinking oder dem Projektmanagement. Die Schüler*innen können auf Basis der Szenarien eigene Ideen entwickeln und umsetzen. Sie werden von Zukunftsforscher*innen zu Zukunftsgestalter*innen.

Die Zukunft ist komplex. Fragestellungen betreffen oft unterschiedlichste Wissensdomänen und Disziplinen. Die Zukunftsforschung ist deswegen interdisziplinär. In den Forschungsprojekten arbeiten Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen zusammen. Diese Arbeitsweise überträgt die Zukunftsbox auf den Unterricht. Die Unterrichtseinheiten sind fächerübergreifend und projektbasiert. Die Schüler*innen recherchieren zu unterschiedlichen

Themen und tragen das Wissen zusammen. Wichtige Fragen werden gemeinsam im Team diskutiert und aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Dabei lernen sie wichtige Fähigkeiten, die für das Lernen und Handeln in der Zukunft von besonderer Bedeutung sind: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken.

Zukunft soll Spaß machen. Dieser Aspekt war uns bei der Entwicklung der Box besonders wichtig. Die Materialien sollen inspirieren und motivieren, die Zukunft selbst anzupacken und besser zu machen.


Themen im Überblick

Zukunftsbox Stadt

Wie wollen und werden wir die Städte der Zukunft gestalten?

Zukunftsbox Ernährung

Wie wollen und werden wir uns in Zukunft ernähren?

Zukunftsbox Energie

Wie wollen und werden wir die Energieversorgung der Zukunft gestalten?

Zukunftsbox Arbeit

Wie wollen und werden wir die Zukunft der Arbeit gestalten?

Zukunftsbox Gesundheit

Wie wollen und werden wir die Zukunft der Gesundheit gestalten?





Materialien im Überblick



Die Zukunftsbox wurde für die Arbeit in 5er-Teams konzipiert. Eine Box enthält insgesamt sechs unterschiedlicheKartensets sowie eine methodische Anleitung zum Erstellen von Zukunftsszenarien für die Schüler*innen. Die Register ermöglichen es, die Kartensets nach der Teamarbeit wieder schnell zu ordnen. Download-Materialien zur Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts ergänzen das gedruckte Kartenset. Diese Materialien können auf der Internetseite des Futuriums heruntergeladen werden. Für die Unterrichtsvorbereitung finden Lehrer*innen hier didaktisch und methodisch ausgearbeitete Vorschläge, wie die Kartensets der Zukunftsbox im Unterricht eingesetzt werden können. Zur Unterrichtsdurchführung wurden begleitende Präsentationen sowie Arbeitsvorlagen und ergänzende Materialien für Schüler*innen konzipiert.

Unterrichtseinheiten

Sechs Unterrichtsstunden und eine fünftägige Projektwerkstatt ermöglichen Lehrer*innen, Zukunftsthemen in die Klassenzimmer zu bringen. Die Bildungsmaterialien sollen das Interesse von Schüler*innen für global relevante Zukunftsthemen wecken und sie dazu befähigen sich konstruktiv, kritisch und spielerisch mit der Zukunft auseinanderzusetzen sowie nach Antworten für eigene und globale Zukunftsfragen zu suchen. Das pädagogische Konzept stellt den fächerübergreifenden Kompetenzerwerb in den Vordergrund. Hierzu zählen vor allem die »4Ks« der »21st Century Skills«¹

kritisches Denken und Problemlösen

Kommunikation

Kollaboration

Kreativität

Zu nennen ist außerdem die Gestaltungskompetenz im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung: »Als Gestaltungskompetenz wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können. Das heißt, aus Gegenwartsanalysen und Zukunftsstudien Schlussfolgerungen über ökologische, ökonomische und soziale Entwicklungen in ihrer wechselseitigen Abhängigkeit ziehen und darauf basierende Entscheidungen treffen, verstehen und individuell, gemeinschaftlich und politisch umsetzen zu können.«