Schnepp Renou

09.12.2016

Wie wollen wir leben? – Veranstaltungen des mobilen Futurium

Zukunft diskutieren und gestalten: Das Futurium lud in die Zukunftswerkstätten Energie, Ernährung und Gesundheit und zum Workshop Bürgerjournalismus ein

Schnepp Renou

Interesse an der Zukunft wecken und Lust auf die Gestaltung der Zukunft zu machen sind Kernaufgaben des entstehenden Futurium. In dem Ausstellungs-, Experimentier- und Veranstaltungsforum, so der Gründungsgedanke, kommen „Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und die Bürgergesellschaft zusammen, um Ideen auszutauschen und über die Zukunft zu diskutieren“.

„Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und die Bürgergesellschaft zusammen, um Ideen auszutauschen und über die Zukunft zu diskutieren“.

Bereits vor der Eröffnung ist das mobile Futurium aktiv. Im November wurden interessierte Bürgerinnen und Bürger zu Zukunftswerkstätten und zum Workshop Bürgerjournalismus eingeladen. „Wir diskutieren die Themen der Ausstellung mit den Bürgerinnen und Bürgern“, erklärt Nicole Schneider, kaufmännische Geschäftsführerin des Futurium. „Dabei lernen wir selbst viel dazu. Welche Wünsche und Hoffnungen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Zukunft? Was bewegt sie, welche Entwicklungen machen ihnen Mut? Das partizipative Programm ist uns wichtig, um früh Impulse aus der Gesellschaft in die Gestaltung und Kommunikation des Futurium einbringen zu können.“

Zukunftswerkstätten.

An drei Tagen machte das mobile Futurium in der Karl-Marx-Allee in Berlin Station und lud dazu ein, gemeinsam die künftigen Ausstellungsthemen Gesundheit, Ernährung und Energie auf den Prüfstand zu stellen, weiterzudenken und prototypische Entwürfe zu gestalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Altersgruppen und Lebenswelten brachten ihre persönlichen Erfahrungen ein und diskutierten offen ihre Ängste und Visionen. Darauf aufbauend erarbeitete die Runde in den Zukunftswerkstätten gemeinsam Vorschläge für die Gesellschaft von morgen. Wie wäre es, wenn die Medizin den gesunden Menschen stärker in den Mittelpunkt der Maßnahmen stellen würde? Welche Handlungsanweisungen lassen sich formulieren – auf privater Ebene für den Energieverbrauch oder auf globaler Ebene für die Energieproduktion?

Zukunftswerkstätten befähigen Bürger, sich aktiv mit Zukunft auseinander zu setzen und gemeinsame Visionen zu entwickeln. Sie fördert Kreativität, Problembewusstsein und Gemeinschaftssinn. Aus konkreten Kritikpunkten und Wunschvorstellungen entstehen echte Handlungsperspektiven. Die Ergebnisse der Werkstätten fließen in den Planungsprozess des Futurium ein.

Bürgerjournalismus.

Posten, Kommentieren, Nachfragen – soziale Medien und Online-Portale bieten der Öffentlichkeit neue Formen der Publikation und Meinungsäußerung. Gerade in Citizen-Science-Projekten, bei denen Bürger in die aktuelle Forschung eingebunden sind oder diese durch Erfahrung, Zeit und Ressourcen unterstützen, besteht der Wunsch, diese Geschichten auch zu erzählen. Aber wie holt man die guten Geschichten aus dem Projekt in einen Artikel? Dieser Frage ging der Futurium-Workshop „Bürgerjournalismus“ nach. Zwei Tage lang arbeiteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter Anleitung erfahrener Journalisten an ihren journalistischen Schreibtechniken. Sie lernten, was ein gutes Interview ausmacht und wie sie ihre Zielgruppen am besten über Social Media erreichen können.

„Das thematische Spektrum war beeindruckend. Fahrradstadt Berlin, Erdbeben in Neuseeland oder Igel im urbanen Raum – für jedes Thema haben wir gemeinsam die beste Herangehensweise diskutiert und später die im Workshop entstandenen Artikel diskutiert. Mich hat beeindruckt, wie viele hilfreiche Impulse für meine Arbeit aus dem Redaktionskollektiv kamen, das hier während der zwei Tage gewachsen ist“, so eine Teilnehmerin.

Über das Futurium:

Mit dem Futurium entsteht 2017 ein Zentrum für Zukunftsfragen im Herzen Berlins. Das Futurium wird seine Besucherinnen und Besucher dazu einladen, sich mit Zukunftsfragen zu beschäftigen. Ausstellungen und Veranstaltungsprogramm werden Einblicke in die Zukunft bieten, die schon heute in Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Labors und nicht zuletzt in den Köpfen der Menschen entstehen. Zugleich soll das Haus ein lebendiger Ort des Dialogs über die Gestaltung der Zukunft werden. Das entstehende Ausstellungs-, Experimentier- und Veranstaltungsforum stellt sich den gesellschaftlichen Herausforderungen möglicher Zukünfte: Wie werden und wie wollen wir leben? Welche Herausforderungen und Chancen sind mit zukünftigen Entwicklungen verbunden? Wie können Wissenschaft und Forschung dazu beitragen, diese Entwicklungen zu verstehen und die Zukunft zu gestalten? Auf mehr als 3.200 Quadratmetern wird das Futurium Raum für Visionäres und Machbares, Innovatives und Wünschbares bieten und Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringen.

Autor*in

Futurium