Fassade_Futurium-962x0-c-default

Schnepp Renou

12.01.2016

Vertragsunterzeichnung mit Ausstellungsmachern

Am 14. Januar 2016 wurde der Vertrag mit den Ausstellungsmachern von ART+COM und facts and fiction unterzeichnet. Die renommierten Spezialagenturen werden in Zusammenarbeit mit dem Team des Hauses für die Ausstellungsflächen eine “liquide” Dauerausstellung gestalten und das Echtzeitexperimentierfeld im Reallabor einrichten.

Fassade_Futurium-962x0-c-default

Schnepp Renou

Die Arbeiten am Haus der Zukunft im Berliner Regierungsviertel gehen voran. Heute wurde der Vertrag mit den Ausstellungsmachern von ART+COM und facts and fiction unterzeichnet. Die renommierten Spezialagenturen werden in Zusammenarbeit mit dem Team des Hauses für die Ausstellungsflächen eine “liquide” Dauerausstellung gestalten und das Echtzeitexperimentierfeld im Reallabor einrichten.

Interesse an der Zukunft zu wecken und Lust auf (Mit-)Gestaltung der Zukunft zu machen ist Kernaufgabe des entstehenden Hauses. Wie aber zeigt man in einer Ausstellung sowohl verschiedene Zukunftsszenarien als auch deren Entstehungsprozesse und den Handlungsspielraum, der sich daraus für jede/n Einzelne/n sowie für die Gesellschaft als Ganzes ergibt? Gründungsdirektor Prof. Dr. Reinhold Leinfelder: „Unsere Besucherinnen und Besucher werden Ausstellungen und Experimentierräume vorfinden, in denen wir mögliche Wege in die Zukunft darstellen. Dabei werden der Beitrag von Wissenschaften und Technologien, ganz klar aber auch die gesellschaftliche Frage, ob alles Machbare auch wünschbar ist, im Vordergrund stehen. Was wünschbar ist, kann man nur entscheiden, wenn es vorstellbar, vielleicht sogar ausprobierbar ist oder man es selbst mitgestaltet hat. Die Ausstellungen sollen solche möglichen Zukünfte sichtbar machen.“

Die Zukunft ist kein festgeschriebenes Schicksal, sie ist gestaltbar, beeinflussbar, machbar.

Die Zukunft ist kein festgeschriebenes Schicksal, sie ist gestaltbar, beeinflussbar, machbar. Das Haus der Zukunft wird Vorstellungen davon vermitteln, wie wir in Zukunft leben könnten und wie wir ebendiese Zukunft durch unser Handeln gestalten können. Das Haus der Zukunft stellt den Menschen in seiner gesellschaftlichen Rolle und Verantwortung in den Mittelpunkt. Jede/r Einzelne kann mitforschen, mitdebattieren, mitentscheiden und mitgestalten. Entsprechend partizipativ wird die Ausstellung sein: Besucherinnen und Besucher werden Möglichkeiten eröffnet, sich aktiv mit Zukunftsbildern auseinanderzusetzen und diese weiter zu denken.

Interaktive Inszenierungen werden dazu anregen, eigene Ideen einzubringen und an den vorgestellten Visionen von Zukunft mitzuwirken. Dazu bedarf es starker Partner, die in der Konzeption und Szenografie neue Wege gehen. Die Ausstellungsleiterin am Haus der Zukunft, Dr. Gabriele Zipf, über die Zusammenarbeit mit den beiden Spezialagenturen: „Mit der Vertragsunterzeichnung beginnt ein neuer Abschnitt für das Ausstellungsteam am Haus der Zukunft. Gemeinsam mit unseren neuen Partnern werden wir das wissenschaftliche Konzept schärfen und die komplexen Inhalte in eine lebendige Ausstellung übersetzen, die unsere Besucherinnen und Besucher nicht nur informiert, sondern auch emotional in ihren Bann zieht. Sie soll Jung und Alt Lust machen, Zukunft zu denken und zu gestalten.“

„Eine Ausstellung über mögliche Zukünfte sollte selbst zukunftsweisend sein.“

„Eine Ausstellung über mögliche Zukünfte sollte selbst zukunftsweisend sein.“, bringt es Prof. Joachim Sauter, Head of Design der ART+COM AG und Professor für Gestaltung an der Universität der Künste Berlin, auf den Punkt: „Zukunftsweisende Ausstellungen werden hoch dynamisch und vernetzt sein. Eine Ausstellung im Haus der Zukunft darf nicht ein rein lokaler „Durchlauferhitzer“ sein, der während des Besuchs aufrüttelt und inspiriert. Das Haus der Zukunft kann ein Kompetenzzentrum und kommunikativer Hub werden, der zukunftsgerichtete Initiativen nachhaltig fördert und verbindet“.

Die Ausstellung wird, basierend auf dem vorliegenden Rahmenkonzept Reinhold Leinfelders, fünf verschiedene Zukunftspfade darstellen: Wie sieht unsere Zukunft zum Beispiel aus, wenn wir das gesellschaftliche Hauptaugenmerk auf den schnellstmöglichen technischen Fortschritt legen? Wie sehr verändert sich unser Leben, wenn Nachhaltigkeit und Suffizienz oberstes Gebot sind? Können wir uns eine Welt vorstellen, in der unser Leben und Arbeiten von einer Kreislaufwirtschaft geprägt wird? Die Besucher sollen bewusst in ihren Alltagswelten abgeholt werden. Lebensbereiche wie Arbeiten und Wirtschaften, Wohnen und Städtebau, Mobilität und Energie, Gesundheit und Ernährung werden in ihrer engen Vernetzung thematisiert werden.

Robert Müller, geschäftsführender Gesellschafter und Kreativdirektor von facts and fiction, sieht eine wesentliche Herausforderung in der Paradoxie, eine (Dauer)Ausstellung über die Zukunft zu schaffen: „Das Wesen der Zukunft ist, dass wir sie nicht kennen. Wie können wir sie also ausstellen? Mit diesem intrinsischen Widerspruch gilt es, einen völlig neuen Typ von Ausstellung zu schaffen, der vor allem eins nicht sein darf: statisch. Die Ausstellung muss ein Experimentierfeld werden, das zu Co-Creation und Partizipation einlädt. Sie soll dazu überzeugen, dass die Gestaltung der Zukunft die Sache jedes Einzelnen ist und nicht nur einer anonymen Gesellschaft, aber auch ein durchaus lustvoller Prozess sein kann.“

Autor*in

Futurium