Bild: Olafur Eliasson, Earth Speakr, 2020, für Auswärtiges Amt aus Anlass der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.

Pressemitteilung 18.11.2020

Kunstwerk Earth Speakr von Olafur Eliasson: Hört den Kindern zu!

Zum Weltkindertag der Vereinten Nationen (20. November) ruft Olafur Eliasson mit dem Kunstwerk Earth Speakr politische Entscheidungsträger*innen dazu auf, der jungen Generation zuzuhören und ihre Stimmen stärker einzubeziehen: #ListenToTheFuture. Earth Speakr wird im Futurium öffentlich zugänglich gemacht werden, sobald die Museen und Kultureinrichtungen wieder öffnen dürfen. Die Earth Speakr App und Website bieten seit Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft weltweit die Chance, sich digtial für die Gestaltung der Zukunft einzusetzen.

Bild: Olafur Eliasson, Earth Speakr, 2020, für Auswärtiges Amt aus Anlass der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.

Earth Speakr ist ein Kunstwerk von Olafur Eliasson, bestehend aus einer App sowie einer in 25 Sprachen verfügbaren Website, physischen Darstellungen und weiteren Elementen. Es lädt Kinder ein, sich für den Planeten einzusetzen – und Erwachsene, ihnen zuzuhören. Kinder und Jugendliche aus bis dato 70 Ländern kreieren das Kunstwerk gemeinsam in der Earth Speakr-App, indem sie ihre Ansichten und Gefühle in ihrer jeweiligen Landessprache mit Hilfe von Augmented Reality mitteilen. Kinder können dazu jedem beliebigen Gegenstand – einem Baum, einer Bananenschale, dem Himmel oder der Straße – eine Stimme verleihen und sich so für ihre unmittelbare Umgebung und den Planeten einsetzen:

„Hallo, ich muss etwas sagen. Bitte schützt die Umwelt, sonst wird es keine Zukunft geben. Es gibt keinen Planeten B, und es gibt keinen Plan B, wenn wir nicht etwas tun. Vielen Dank für eure Hilfe“, sagt ein Bürgersteig in Kapfenberg, Österreich

„Ich wünschte, die Menschen würden weniger Tiere essen“, sagt eine Mauer in Tallinn, Estland

Die Botschaften richten sich an Erwachsene, aber auch an andere Kinder, und beinhalten Kritik genauso wie Ideen und Lösungsvorschläge. Das von allen Teilnehmenden mitentwickelte Kunstwerk eröffnet Möglichkeitsräume zur gemeinsamen Gestaltung der Zukunft unserer Gesellschaft.

„Kunst und Kultur bieten einen Raum, einen Treffpunkt, um sich zu vernetzen, Perspektiven auszutauschen und gleichzeitig Unterschiede zu zelebrieren. Sich auf ein Kunstwerk einzulassen, gibt uns das Gefühl, gehört zu werden, denn unsere Ideen spiegeln sich in der Form und Struktur des Kunstwerks wider. Für mich ist dieser Austausch in beide Richtungen unerlässlich. Der Weltkindertag ist eine Erinnerung für uns alle, den Kindern zu zeigen – auch durch unsere Handlungen – dass ihre Ansichten bei der Gestaltung unserer Zukunft sehr berechtigt und dringend notwendig sind. Sie müssen zu Mitgestaltern unserer Zukunft werden“, so Olafur Eliasson, Künstler.

Das Futurium unterstützt die Initiative des Künstlers. Sobald die Museen und Kultureinrichtungen wieder öffnen dürfen, wird im Futurium-Foyer eine Präsentation von Earth Speakr öffentlich zugänglich sein, über die Earth-Speakr-Nachrichten angesehen und angehört werden können.

„Am Futurium vertreten wir den Grundsatz: Zukunft geht alle an – und alle Menschen sollen die Möglichkeit haben, Zukunft mitzugestalten. Earth Speakr zeigt auf wunderbar kindgerechte Weise, dass der erste Schritt zur Zukunftgestaltung darin besteht, seine eigene Stimme zu erheben. Ob Kritik an bestehenden Verhältnissen, konkrete Lösungsideen, Träume oder Utopien: die Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen hat viele Facetten. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit Olafur Eliasson und seinem Team, denn Earth Speakr ist in unserem Haus der Zukünfte definitiv am richtigen Ort!, so Dr. Stefan Brandt, Direktor des Futuriums.

Earth Speakr, das zentrale Element des Kulturprogramms der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, wird vom Auswärtigen Amt gefördert und in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut realisiert. Um teilzunehmen, kann die Earth-Speakr-App im Google Play oder App Store heruntergeladen werden. Weitere Informationen unter www.earthspeakr.art/de/.

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Über Olafur Eliasson

Der bildende Künstler Olafur Eliasson (*1967) wuchs in Island und Dänemark auf. 1995 gründete er das Studio Olafur Eliasson in Berlin, in dem er mit einem interdisziplinären Team arbeitet. Olafur Eliasson arbeitet mit Skulptur, Malerei, Fotografie, Film, Installationen und digitalen Medien. Er ist international vor allem für seine oft großformatigen Kunstwerke im öffentlichen Raum sowie in institutionellen Kontexten bekannt. Naturphänomene – wie Wasser, Licht, Eis, Nebel und Reflexionen – spielen dabei eine wichtige Rolle und spiegeln die kritische Auseinandersetzung mit der Natur und den Folgen des Klimawandels sowie soziale Fragen wider. Seine Kunstwerke und Projekte wurden unter anderem bereits auf der Biennale di Venezia, im Museum of Modern Art in New York und der Tate Gallery of Modern Art in London ausgestellt. Weitere Informationen unter: www.olafureliasson.net

Über das Futurium

Das Futurium ist ein Haus der Zukünfte. Hier dreht sich alles um die Frage: Wie wollen wir leben? In der Ausstellung können Besucher*innen viele mögliche Zukünfte entdecken, im Forum gemeinsam diskutieren und im Futurium Lab eigene Ideen ausprobieren. Schon heute wissen wir: In der Zukunft müssen wir große Herausforderungen bewältigen. Wie können wir den Klimawandel in den Griff bekommen? Welche Technologien wollen wir künftig nutzen? Dient uns die Technik – oder wir ihr? Wie wollen wir als Gesellschaft zusammenleben – gibt es Alternativen zum „Höher-Schneller-Weiter“? Zukunft entsteht auch durch unsere Entscheidungen und unser Handeln in der Gegenwart. Das Futurium möchte deshalb alle Besucher*innen dazu ermutigen, sich mit Zukunft auseinanderzusetzen und Zukunft mitzugestalten. Derzeit ist das Futurium wie alle Museen und Kultureinrichtungen aufgrund der Corona-Lage geschlossen. Das umfangreiche digitale Programm ist unter www.futurium.de zu finden.