03.12.2018

BNB-Gold und Kunst am Bau für das Futurium

Das Futurium hat das Gold-Zertifikat im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB) erhalten – mit der höchsten bislang erzielten Punktzahl. Heute übergab Staatssekretär Gunther Adler (BMI) die Urkunde an Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), in Anwesenheit von Staatssekretär Dr. Georg Schütte (BMBF) und der Geschäftsleitung des Futuriums, Dr. Stefan Brandt und Nicole Schneider. Anschließend wurde die Kunst am Bau offiziell übergeben: Für den Vorplatz des Futuriums entwickelte realities:united, eine Berliner Künstlergruppe, die Kunstinstallation „Drehmoment“.

Futurium ist nachhaltigstes Bundesgebäude

Mit BNB-Goldstatus und einem Erfüllungsgrad von 89,8 Prozent ist das Futurium aktuell das nachhaltigste Bundesgebäude. Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), würdigte das heute bei der Übergabe des BNB-Gold-Zertifikats an die Bauherrin, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA).

Der Neubau ist von Anfang an unter ökonomischen, ökologischen und soziokulturellen Aspekten ganzheitlich geplant und optimiert worden. Als primärenergetisches Plusenergiegebäude ist das Futurium ein architektonisches und städtebauliches Leuchtturmprojekt der deutschen Nachhaltigkeitslandschaft. Relevante Zukunftsthemen wie Energiegewinnung und -speicherung sind ab der Eröffnung im September 2019 für die Besucher*innen direkt erfahrbar und verständlich. Aus diesem Grund erhielt das Futurium auch die Nominierung für den diesjährigen Deutschen Nachhaltigkeitspreis im Wettbewerb „Bauen“.

Eine kinetische Skulptur für das Haus der Zukünfte

Den Vorplatz des Futuriums ziert seit Kurzem das „Drehmoment“. Die circa 4 x 15 Meter große kinetische Skulptur, mit der realities:united 2016 den offenen Kunst-am-Bau-Wettbewerb für sich entschieden hatte, wurde heute im Beisein von Staatssekretär Gunther Adler (BMI), Staatssekretär Dr. Georg Schütte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), der Bauherrin BImA, den Künstlern Jan Edler und Tim Edler von realities:united und der Geschäftsleitung des Futuriums übergeben. Das „Drehmoment“ besteht aus einem rotierenden „Teller“, der nur durch die Dynamik und Virtuosität seiner drehenden Bewegung auf einem Stab balanciert wird. Der Skulptur wohne eine Gleichzeitigkeit von Stabilität und Instabilität inne, die eine Vielzahl von Beobachtungen, Fragen und Interpretationen zu unserer Existenz in Gegenwart und Zukunft provoziert, erklärte Jan Edler von realities:united.


Stimmen zur Veranstaltung

Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat

„Die Architekten und Ingenieure des Futuriums haben es geschafft, die programmatische Ausrichtung des Hauses in ein nachhaltiges, zukunftsweisendes Bauwerk zu überführen.“

Dr. Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung und Aufsichtsratsvorsitzender des Futuriums

„Als Bauwerk setzt das Futurium bereits Maßstäbe und bereichert mit seiner zeitlosen Architektur und Kunst am Bau das Kapelle-Ufer in Berlin. Ab Herbst 2019 wird es ein Ausstellungs- und Veranstaltungsort sein, in dem die Zukunftsthemen von morgen und übermorgen entdeckt und diskutiert werden können. Darüber freue ich mich sehr, denn es sind genau diese Themen und Fragen, an denen wir gleich nebenan im Bundesforschungsministerium arbeiten.“

Paul Johannes Fietz, Vorstandsmitglied der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

„Wir wollten ein Gebäude errichten, das auch zum Zeitpunkt der Fertigstellung noch Maßstäbe setzt. Wir sind stolz darauf, dass uns das gelungen ist. Das fantastische Ergebnis verdanken wir allen Beteiligten, die das Futurium kooperativ geplant und zielgerichtet umgesetzt haben.”

Dr. Stefan Brandt, Direktor des Futuriums

„Das Leitbild der Nachhaltigkeit hat für die Arbeit des Futuriums eine zentrale Bedeutung. Deshalb freut es uns sehr, dass das Futurium-Gebäude einen neuen Standard im nachhaltigen Bauen setzt. Möge es Impulsgeber für künftige Bauprojekte sein, um durch Innovationen ein noch höheres Niveau zu erreichen!
Sinnbild für die sich immer weiterdrehende Innovationsspirale ist die Installation ‚Drehmoment‘. Manchmal glaubt man, der rasant rotierende „fliegende Teller“ müsse gleich herunterfallen. Wie durch ein Wunder bleibt er aber oben und macht die nächste Umdrehung. Das scheinbar Unmögliche zu wagen und sich davon nicht in Furcht versetzen zu lassen – das ist Wesenszug dieses Kunstwerks und zugleich ein ermutigender Gedanke für unsere bewegten Zeiten.“

Nicole Schneider, Kaufmännische Geschäftsführerin des Futuriums

„Eine Zukunft ohne Nachhaltigkeit ist nicht denkbar; das Futurium als Ort der Zukunft ohne Nachhaltigkeit im Bau ist nicht denkbar. Ich freue mich darüber, wie alle am Bau Beteiligten diese Tatsache als selbstverständlich angenommen und mit größtem Engagement auf höchstem Niveau umgesetzt haben. Nachhaltigkeit muss selbstverständlich werden.“

Jan Edler, realities:united

„Die Arbeit Drehmoment kann als ein Objekt-gewordener vergrößerter Zirkusakt gelesen werden, als kindliche Spielerei. Oder anders herum, als die Vorführung eines Tricks, wo dynamisches Handeln die übliche statische Konstruktion des Kunstwerks ersetzt. Darin steckt einiges von dem, was wir von der Zukunft erhoffen oder befürchten. Faszinierend, trickreich und effizient, aber auch irgendwie unerklärlich, unruhig und riskant. Das Dynamische ist mehr als ein moderner Ersatz für die alte Statik. Sie macht aus dem, was bisher eine tote Gegebenheit, vielleicht das Ergebnis eines zurückliegenden Schaffungsprozesses war, etwas, was immer wieder neu geschaffen wird, wohinter eine gegenwärtige immaterielle Macht, ein Programm, ein Wille oder möglicherweise ein ‚Geist‘ steht, die ebenso wichtig sind wie die geltenden Naturgesetze. Das kann man hier auch sehen. Denn der Apparat arbeitet nicht immer daran, den Teller in die Luft zu stemmen, sondern pausiert plötzlich zwischendurch oder dreht für Stunden in langsamen Leerlauf. Die Beweggründe bleiben ein Geheimnis.“

Daten und Fakten BNB-Zertifizierung

  • Architektur: Richter Musikowski, Berlin
  • Bauherrin: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
  • Nutzerin: Futurium gGmbH, Berlin
  • Energie/Nachhaltigkeit: WSGreenTechnologies GmbH (Werner Sobek Group), Stuttgart
  • Landschaftsarchitektur: JUCA, Berlin
  • Generalübernehmer: BAM Deutschland AG, Stuttgart
  • Planungszeit: 2013 – 2015
  • Ausführungszeit: 2015 – 2017

Daten und Fakten Drehmoment

  • Abmessungen: ca. 15 m hoch; 4,30 m Durchmesser
  • Material: Stahl
  • Künstlerisches und Technisches Konzept, Design, Planung: realities:united, Studio for Art and Architecture
  • Technische Realisierung: Max Streicher GmbH & Co. KG aA

Autor*in

Futurium