Eine Frau steht vor einem Bildschrim mit Tastatur und bedient eine Taste mit der Hand.

Wie können wir Meinungen beeinflussen?

Opinionator

Habt ihr heute schon ein YouTube Video geliked, einen Beitrag auf Instagram geteilt oder einen Kommentar bei TikTok hinterlassen? Welche Beiträge ziehen euren Blick an? Auf welchen Kanälen verweilt ihr besonders lang? Und wo klickst ihr direkt wieder weg?

Unser Leben verlagert sich immer stärker ins Internet. Das betrifft auch Prozesse der politischen Meinungsbildung. Diese ist die Grundlage dafür, dass wir als Bürger*innen demokratische Entscheidungen treffen können.

© David von Becker

Längst nutzen auch politische Parteien und Interessengruppen das Internet, um Informationen zu verbreiten oder sogar um eure Meinung gezielt zu beeinflussen. Dabei geht es nicht um die Bewerbung des besten Lieferservices oder das neueste Tanzvideo.

Es geht vielmehr um die großen gesellschaftlichen Fragen, die unsere Zukunft bestimmen: Zum Beispiel was ihr über den Klimawandel denken oder für welche Kandidat*innen ihr euch bei der nächsten Wahl entscheiden könntet.

Unsichtbares sichtbar machen

Das Exponat “Opinionator” (Meinungsmacher*in) von Tactical Tech zeigt, mit welchen Methoden die politische Meinungsbildung im Internet beeinflusst werden kann.

Die international agierende NGO engagiert sich für eine demokratische und nachhaltige digitale Zukunft. Der Opinionator ist ein Avatar, der euch drei weit verbreitete Influencing-Tools vorstellt: Social Listening, Geotargeting und A/B Testing.

Mit Social Listening versuchen Unternehmen und Organisationen ein Stimmungsbild zu einem Thema oder Produkt zu erhalten. Dafür durchsucht ein Programm Beiträge in sozialen Medien nach relevanten Informationen. Die Inhalte werden plattformübergreifend gesammelt, kategorisiert und gefiltert. Ein Beispiel stellt die Neuaufstellung der Berliner BVG dar. Social Listening ermöglichte der BVG, Erkenntnisse über die Vorlieben der Zielgruppe zu gewinnen. Sie bewegten das Unternehmen zu einer neuen Ansprache ihrer Kund*innen. So entstanden die nach "Berliner Schnauze" formulierten Werbeslogans und ein klarer Bezug auf Berliner Orte in der Bildsprache der BVG.

Geotargeting meint die Ansprache von Nutzer*innen nach ihrem Standort. So könnte eine Person etwa per Notification in ein nahegelegenes Geschäft gelockt werden. Politische Parteien nutzen die Technik zum Beispiel, um auf bestimmte Stadtviertel und Nachbarschaften zugeschnittene politische Botschaften zu verbreiten, wie die Facebook-Kampagnen deutscher Parteien zur Europawahl zeigten.

Beim A/B Testing werden unterschiedliche inhaltliche Versionen der gleichen Internetseite so lange getestet, bis ihre Botschaft perfekt an die Zielgruppe angepasst ist. Die gleiche Methode kann zur besseren Vermarktung eines nachhaltigen Produkts genauso wie zur Erhöhung der Spendengelder in Wahlkämpfengenutzt werden.

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