Digitale Demokratie

Demokratie

Das Futurium Lab macht mit interaktiven Exponaten die zukünftigen Möglichkeiten digitaler Demokratie ebenso wie die Risiken neuer Technologien erlebbar.

© David von Becker

In einer Welt, die von einem rasanten technologischen Fortschritt geprägt ist, stellen wir uns die Frage: Wie wird sich die Demokratie durch die Digitalisierung verändern?

Im Futurium Lab beschäftigen wir uns damit, wie Technologie unsere Demokratie beeinflusst und wie wir sie verantwortungsvoll nutzen. Können digitale Werkzeuge wie soziale Medien, künstliche Intelligenz und Datenanalyse helfen, die Zukunft unserer Demokratie zu gestalten?

Eine wichtige Rolle spielt die digitale Teilhabe. Sie ist entscheidend für gut funktionierende Demokratien. Damit diese umgesetzt werden können, brauchen wir neue Strukturen und Prozesse. Wie wichtig sind digitale Werkzeuge, um Bürger*innen aktiv in den demokratischen Prozess einzubeziehen? Welche Chancen und Risiken gibt es?

Wie zukünftige Debatten aussehen könnten, zeigt das Projekt „Data Correlations“ von Studio Brüll. Besucher*innen teilen hier ihre Ansichten zu lokalen Themen. Die verschiedenen Standpunkte werden visuell miteinander verbunden, um Zusammenhänge verständlich und Gemeinsamkeiten sichtbar zu machen. Auf diese Weise können sich Besucher*innen von anderen Standpunkten inspirieren lassen.

Traditionelle Informationsquellen wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk und Zeitungen sind derzeit noch entscheidend für die politische Meinungsbildung. Doch immer mehr junge Menschen unter 30 Jahren nutzen soziale Netzwerke, um sich über politische Ereignisse zu informieren. Diese Plattformen funktionieren anders als klassische Medien, da sie Inhalte an das Nutzerverhalten anpassen. Der „Opinionator“ von Tactical Tech untersucht die möglichen Auswirkungen dieses Trends auf die Dynamik der Meinungsbildung. Das Exponat zeigt, wie politische Akteur*innen und Interessengruppen das Internet gezielt nutzen. Es regt dazu an, kritisch über die Macht der sozialen Netzwerke nachzudenken und betont die dringende Notwendigkeit, die Mechanismen der Meinungsbildung zu verstehen. Aufklärung darüber, wie Beeinflussungstechnologien funktionieren und eingesetzt werden, ist wichtig, um Nutzer*innen informierte Entscheidungen zu ermöglichen.

Wie eine aktive Teilnahme der Bürger*innen in der Zukunft aussehen könnte, wird beim

Spielen von „Citizen Quest“ von IMAGINARY erfahrbar. Besucher*innen lernen, worauf es ankommt, wenn sie an einer Debatte teilnehmen. Sie erfahren, welche Faktoren und Akteur*innen Meinungen anderer beeinflussen. Dabei wird betont, wie wichtig digitale Plattformen und Technologien sind, um eine inklusive Demokratie zu fördern.

Die Bedeutung unserer digitalen Unabhängigkeit wird im Futurium Lab anhand des Exponats “Smile to vote” von Alexander Peterhaensel verdeutlicht. Hier wird spekuliert, wie es in der Zukunft aussehen könnte, wenn wir KI-Systeme entscheiden lassen. Was von außen wie eine Wahlkabine aus Holz wirkt, ist im Inneren mit Bildschirm, Kamera und Computer ausgestattet. Ein kurzer Blick in die Kamera genügt und die KI bestimmt, welche Partei du wählst. Die intelligente Wahlkabine wählt für dich die Partei, deren Vertreter*innen dir von den Gesichtszügen her am meisten ähneln. Das System wurde dafür mit 700 Bildern von Abgeordneten des Deutschen Bundestages trainiert.

Wir stehen nicht nur vor Herausforderungen, sondern haben auch die Mittel und Ideen, um unsere Demokratie zu stärken und an die Anforderungen unserer Zeit anzupassen. Die Zukunft der Demokratie mag zwar komplex sein, bietet aber gleichzeitig die Gelegenheit, eine inklusive und gerechte Gesellschaft zu gestalten, in der die Stimmen aller gehört und geschätzt werden. Es liegt an uns allen, aktiv an diesem Prozess teilzuhaben und gemeinsam eine bunte demokratische Zukunft zu gestalten.