Wie Daten unser Miteinander stärken können

Data Correlations

Wie lassen sich Daten nutzen, um demokratische Prozesse besser zu gestalten? Hier setzt das Studio Brüll mit seiner Installation Data Correlations an. Das Exponat sammelt Meinungen von Besucher*innen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen und wertet diese mit Hilfe von künstlicher Intelligenz aus. Das Ganze ist ein Experiment. Es soll ausloten, wie wir Daten erheben und nutzen können, um die demokratische Meinungsbildung zu stärken.

© David von Becker

Station 1: Daten sammeln

Die Installation besteht aus zwei Stationen. An der ersten Station werden Daten erhoben. Hierfür werden auf einem Monitor Fragen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen angezeigt. Über ein Mikrofon können die Besucher*innen diese Fragen beantworten. Zum Beispiel: Was sind die größten Probleme in deiner Nachbarschaft? Welche Arbeit verrichtest du jeden Tag, für die du nicht bezahlt wirst? Was könnte die Stadt dafür tun, um einen gesunden Lebensraum zu schaffen? Mit Spracherkennung werden die Antworten automatisch erfasst und mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet.

Station 2: Daten visualisieren und untersuchen

An der zweiten Station werden die gesammelten Daten visualisiert. Die Antworten werden mit Hilfe einer KI klassifiziert und in einem dreidimensionalen Graphen präsentiert. Das ist ein großes Netzwerk, in dem jede Antwort als ein Punkt dargestellt wird. Ähnliche Antworten sind mit Linien verbunden. Über einen Touchscreen können die Besucher*innen das entstandene Netzwerk aus Meinungen untersuchen und Zusammenhänge und Muster erkennen.

Ein Netzwerk für Orientierung schaffen

Die Auswertung ermöglicht es, differenzierte Meinungsbilder zu erstellen. Besucher*innen können ihre eigene Antwort ins Verhältnis zu den Antworten der Anderen setzen und herausfinden, wo ähnliche oder auch andere Ansichten existieren. So sollen Menschen angeregt werden, miteinander in den Austausch zu kommen, statt sich voneinander abzugrenzen. Indem unterschiedliche Meinungen nebeneinander existieren dürfen, soll der Polarisierung in der Meinungsbildung entgegengewirkt werden.

Digitale Mündigkeit und die Schönheit von Daten

In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ist die Fähigkeit, mit Daten umgehen zu können (Data Literacy), zentrale Voraussetzung, um als mündige Bürger*innen demokratische Prozesse mitzugestalten. Die ästhetisch ansprechende Darstellung der gewonnenen Daten ist als Projektion über den Bildschirmen zu sehen. David Brüll erklärt: „Es geht auch um die Schönheit der Daten und darum, das Produktive und das Gute, was in Daten steckt, hervorzuheben.“ Die Installation Data Correlations ermöglicht es, zu erleben, wie das aussehen kann.

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