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Zu Besuch in Rios „Museum of Tomorrow“

Das an Ananaspflanzen erinnernde Museu do Amanhã beschäftigt sich in Rio de Janeiro wegweisend und interaktiv mit der Zukunft.

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Von Dr. Gabriele Zipf

Wer meint, die Copacabana und der Zuckerhut seien die Hauptattraktionen in Rio de Janeiro, hat sich mächtig getäuscht. Viele Museen und Ausstellungsorte wurden hier in den letzten Jahren nicht nur auf einem Topniveau renoviert, sondern machen auch innovative Ausstellungen und Veranstaltungen.

Spätestens seit 2015 gibt es ein neues Wahrzeichen in der Stadt: das Museu do Amanhã (Museum of Tomorrow). An der Praça Mauá, einer künstlichen Landzunge am alten Hafen von Rio, spannt sich der spektakuläre Bau des spanischen Architekten Santiago Calatrava auf. Ananasgewächse im lokalen Botanischen Garten haben ihn beim Entwurf der außergewöhnlichen Form inspiriert.

Von all den Angeboten, die das Museum bietet, sind der Lab-Bereich, in dem Künstler im Rahmen von Fellowship-Programmen an Zukunftsthemen arbeiten, und die Dauerausstellung die spannendsten. Letztere zeigt in den ersten drei Kapiteln – Kosmos, Erde, Anthropozän – mit überwältigenden Medien- und Kunstinstallationen den derzeitigen Zustand unseres Planeten. In zwei weiteren Kapiteln – „Tomorrows“ und „Wir“ – fordern die brasilianischen Museumskolleg*innen zur Reflexion über Zukunftsgestaltung auf. Die großen medialen Spielestationen sind von vielen Besucher*innen umringt, die hier ihren ökologischen Fußabdruck ermitteln, in die Rolle von politischen Entscheidern in Sachen Nachhaltigkeit schlüpfen oder ihren eigenen (manchmal skurrilen) Zukunftstyp ermitteln.

Für alle, die nicht mal eben an die Praça Mauá fahren können, sei ein Ausflug in die Welt von morgen auf der Webseite empfohlen.

Autor*in

Futurium