Forschungsvorhaben und ihre Akteur*innen
Wer forscht woran und wie?
Climate Engineering (auch: Geo-Engineering) umfasst viele verschiedene Formen und Möglichkeiten – und es gibt mehrere Akteur*innen, die daran forschen, sowohl privat als auch von staatlicher Seite. Wir stellen die wichtigsten vor.
Geoengineering Research Governance Project (GRGP)
Die Universität Oxford hat sich mit der University of Calgary und dem IASS Potsdam für ein Geo-Engineering Projekt zusammengetan: Sie sind sich einig, dass etwas getan werden muss, um das 2°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens zu halten – allerdings nicht zu unüberlegt und nicht zu schnell. Deswegen sollen die Teilnehmer*innen des gemeinsamen Projekts genauer erforschen, welche Chancen und Risiken das Geo-Engineering eigentlich bietet – und vor allem: Welche politischen und juristischen Änderungen nötig wären, um es einführen und anwenden zu können.
Solar Geoengineering Research Program
Auch die amerikanische Elite-Uni Harvard hat ein eigenes Programm fürs Geo-Engineering ins Leben gerufen. Dort wird sich auf das "Solare Geo-Engineering" (auch "Solar Radiation Management, SRM) konzentriert. Das sind Technologien, die es möglich machen einen kleinen Teil des Sonnenlichts zurück in den Weltraum zu reflektieren oder die Menge der Sonnenstrahlung zu erhöhen, die zurück in den Weltraum entweicht, um den Planeten zu kühlen. Die universitären Wissenschaftler*innen sollen an Technologien forschen, sich außerdem mit den Arbeiten von Kolleg*innen befassen und diese, wenn möglich, weiterentwickeln. Außerdem gibt es regelmäßige Diskussionen und Zusammenarbeiten mit Politiker*innen, Umweltexpert*innen und anderen Wissenschaftler*innen zum Thema Geo-Engineering.
Kiel Earth Institute
Das Kiel Earth Institute hat eine großangelegte Studie zum Thema „Gezielte Eingriffe in das Klima? Eine Bestandsausnahme der Debatte zu Climate Engineering“ durchgeführt – im Auftrag des deutschen Ministeriums für Bildung und Forschung. Sechs Teams – aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen – forschten dabei gemeinsam. Sie untersuchten die verschiedenen Möglichkeiten und Technologien des Climate Engineering, von Reflektoren im Weltall bis zur Aufstellung von künstlichen Bäumen, um CO₂ aus der Luft zu binden. Zudem beschäftigten sie sich mit den Kosten und der öffentlichen Wahrnehmung des Climate Engineering.
IMPLICC
IMPLICC steht für „Implications and Risks of Novel Options to Limit Climate Change“ – also: „Die Bedeutungen und Risiken von neuen Optionen zur Begrenzung des Klimawandels“. Das bedeutet, dass sich die beteiligten Forscher*innen anschauen, welche Auswirkungen verschiedene Methoden des Climate Engineering haben könnten – und versuchen, die Anwendungen nachzustellen. Sie haben beispielsweise an Schwefelinjektionen geforscht, die in die Stratosphäre gegeben werden. Alle Versuche führten sie allerdings nicht an der Erde selbst, sondern mithilfe von Modellen und einem Supercomputer durch. Das Ganze ist unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union geschehen.