Grafik: Polygraph Design

Natürlich ackern

Wie kann Landwirtschaft so gedacht werden, dass Natur und Umwelt kaum Schaden nehmen? Also Ackerbau, der auf Pflanzenvielfalt setzt und ohne chemische Dünger und Pflanzenschutzmittel auskommt.

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Das Konzept von „Permakultur“ ist ein Weg, dieses Ziel zu erreichen. Diese Methode setzt auf eine dauerhafte („perma-nente“) Bepflanzung von Feldern und Gärten, in die der Mensch nach dem Anbau nur noch wenig eingreift. Um die Landwirtschaft möglichst natürlich zu gestalten, wird sogar oft auf den Einsatz von Maschinen bei der Feldarbeit verzichtet. Die Erträge von Permakulturen sind meist geringer als aus herkömmlicher Landwirtschaft, doch ihr Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt ist langfristig wertvoll.

Prinzipien der Permakultur – eine Auswahl

Beobachten und Nutzen

Bei der Permakultur ist es wichtig, sich mit dem Garten und den Pflanzen vertraut zu machen. Wie ist der Boden beschaffen, wie ist der Sonneneinfall, welche Tiere halten sich dort auf? Dieses Wissen ist Grundlage des Anbaus.

Energie sammeln und speichern

Natürliche Ressourcen müssen genutzt werden, zum Beispiel Sonnenenergie für die Wärme in Gewächshäusern oder Regenwasser zum Gießen.

Einen Ertrag erwirtschaften

Gärten und Äcker sollten einen Nutzen haben: die Ernte.

Kreisläufe schaffen

Die Kräuter, Sträucher und Co. werden so ausgewählt, dass sie sich gegenseitig nützen - wie etwa Insekten und Unkraut fernhalten oder Schatten spenden.

Kleine und langsame Lösungsstrategien finden

Wenig aufwendige und praktische Lösungen werden bevorzugt. So sind langsam, aber beständig wachsende Pflanzen für das Ganze dauerhaft nützlicher.

Vielfalt schätzen und fördern

Je “bunter” ein Garten desto besser: Die Pflanzen sind weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Die Umwelt profitiert – zum Beispiel Insekten, die auf eine größere Artenvielfalt angewiesen sind.

Randzonen nutzen

Nicht jede Fläche gilt als gut geeignet für den Anbau. Doch auch diese Gebiete sollte einbezogen und ihre Eigenheiten genutzt werden.

Veränderungen nutzen

Das Zusammenspiel von Pflanzen, Witterungen und Umwelt verändert sich ständig. Auf Veränderungen muss man flexibel reagieren und sie praktisch für sich nutzen.

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Blick auf einen Permakultur-Garten.

Foto: nomadkate / Fotolia

Projekte und Beispiele

Krameterhof

Der Hof der Familie Holzer liegt in den Alpen südlich von Salzburg auf einer Höhe von etwa 1500 Metern. Er zählt zu den Vorreitern der Permakultur. Seit über 50 Jahren experimentiert der Betrieb mit unterschiedlichen Pflanz- und Anbaumethoden – ein Labor unter freiem Himmel. In Führungen, Seminaren und Lehrgängen auf dem Hof werden Erfahrungen und Wissen zum permakulturellen Ackerbau geteilt.

Öko-Dorf Sieben Linden

Ein Dorf, das sich selbst versorgt? Mit diesem Ziel sind in den 1990er Jahren 15 Pionier*innen in Sachsen-Anhalt gestartet. Das Gelände des Dorfes wurden nach den Gestaltungsprinzipien der Permakultur angelegt. Bis zu 300 Menschen sollen in „Sieben Linden“ ein Zuhause finden können.

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Luftbild des Ökodorfs „Sieben Linden“.

Foto: Ökodorf Sieben Linden

Laguna Blanca

Der Hof Laguna Blanca in Argentinien war lange Zeit ein herkömmlicher Landwirtschaftsbetrieb mit über 3000 Hektar. Erodierende Böden in der Region waren die Folge. Seit 2007 werden der Hof und die Felder nach dem Konzept der Permakultur aufbereitet: Die Felder wurden in kleine Parzellen aufgeteilt und Terrassen angelegt, um den Boden zu sichern.

Im Supermarkt

Der Anbau nach dem Prinzip der Permakultur erfolgt oft im kleinen Maßstab für den eigenen Verbrauch. Das Unternehmen „lehmann natur“ hat sich zum Ziel gesetzt, Obst und Gemüse aus dauerhafter Landwirtschaft auch in die Supermärkte zu bringen. Dafür betreibt der Großhändler selbst einige Permakultur-Höfe in Spanien und arbeitet mit anderen Produzenten in Europa zusammen.