Denkraum Natur

Mit der Kraft der Wüstensonne

Der Sonnenenergie gehört die Zukunft. Erst recht in den trockensten Regionen der Erde. „Noor“ – Licht – heißt das größte Solarkraftwerk der Welt, das derzeit in Marokko entsteht.

Solarzellen auf Dächern, an Gebäudefassaden oder auf Äckern sind rund um den Globus längst Energiealltag. Doch wie vielfältig die Kraft der Sonne in Zukunft in Strom, Wärme und Treibstoff verwandelt wird, erfährt, wer die riesige Baustelle nahe der Stadt Quarzazate im Süden Marokkos besucht. Hier – mitten in der trocken-heißen Geröllwüste – brennt die Sonne viele Stunden am Tag. Beste Bedingungen, um künftig über eine Million Menschen in der Region mit Strom zu versorgen.

Sonnige Aussichten

Schon 2020 soll es soweit sein. Dann werden alle drei Solarthermie-Kraftwerke und der Photovoltaik-Park ans Stromnetz angedockt sein. Das Besondere der vier Noor-Kraftwerke: Die Tageshitze wird in flüssigem Salz gespeichert, um die Marokkaner auch nachts mit Strom zu versorgen. Mehr über den größten Solarkomplex der Welt in unserer Bildergalerie:

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Das Großprojekt entsteht auf einer Fläche von 3000 Hektar. Das entspricht in etwa einer Größe von 4200 Fußballfeldern. Die Anlage spielt bei Marokkos Abschied von fossilen Energien eine große Rolle.

Parabolrinnenspiegel auf dem Solarfeld NOOR I des Solarkraftwerks Ouarzazate, Marokko, Oktober 2016. Copyright-Vermerk: KfW-Bildarchiv / Dawin Meckel/OSTKREUZ

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Wasserdampf oder Flüssigsalz übertragen die Hitze an eine Turbine am Boden, die Strom erzeugt. Pro Anlage sind es eine halbe Million Parabolspiegel, angeordnet in 400 Reihen.

Parabolrinnenspiegel auf dem Solarfeld NOOR I des Solarkraftwerks Ouarzazate, Marokko, Oktober 2016. Copyright-Vermerk: KfW-Bildarchiv / Dawin Meckel/OSTKREUZ

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In den beiden Parabolrinnenkraftwerken passen sich die Spiegel in Dachrinnenform automatisch dem Stand der Sonne an. Die Spiegel bündeln das Sonnenlicht und konzentrieren es auf ein Rohr, in dem ein Öl auf bis zu 400 Grad erhitzt wird.

Parabolrinnenspiegel auf dem Solarfeld NOOR I des Solarkraftwerks Ouarzazate, Marokko, Oktober 2016. Copyright-Vermerk: KfW-Bildarchiv / Dawin Meckel/OSTKREUZ

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Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist das Solarturmkraftwerk von Noor, mit 150 Megawatt das zweitgrößte der Welt. Gebaut wurde von 2016 bis 2018.

Das im Bau befindliche Solarturmkraftwerk auf dem Solarfeld NOOR III des Solarkraftwerkes Quarzazane, Marokko, Oktober 2016. Copyright-Vermerk: KfW-Bildarchiv / Dawin Meckel/OSTKREUZ

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Im Solarturmkraftwerk reflektieren tausende Spiegel das Sonnenlicht auf die Spitze eines 240 Meter hohen Solarturms. Das Licht lässt die Temperaturen in der Turm-Brennkammer auf mehrere Hundert Grad Celsius steigen.

Das im Bau befindliche Solarturmkraftwerk auf dem Solarfeld NOOR III des Solarkraftwerkes Quarzazane, Marokko, Oktober 2016. Copyright-Vermerk: KfW-Bildarchiv / Dawin Meckel/OSTKREUZ