Die Junge Deutsche Philharmonie. Sechs Musiker*innen des Orchesters interpretieren am 5. Juni Beethovens 6. Sinfonie. Foto: Achim Reissner
Beethoven Pastoral Project macht die Futurium-Ausstellung zum Klang-Ort
Eine Sinfonie für das Klima
Das Pastoral Project ist einer der Höhepunkte des Beethovenjubiläums. Am 5. Juni 2020, dem Weltumwelttag der UN, waren Künstler*innen weltweit eingeladen, sich mit der 6. Sinfonie Beethovens und den Themen Kultur und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen und ein Video davon auf der Pastoral Project-Plattform zu veröffentlichen. Auf Initiative von Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters wurde auch die Ausstellung des Futuriums zum Klang-Ort für das Pastoral Project. Die globale Online-Veranstaltung ist hier abrufbar:
Die Junge Deutsche Philharmonie. Sechs Musiker*innen des Orchesters interpretieren am 5. Juni Beethovens 6. Sinfonie. Foto: Achim Reissner
Ludwig van Beethoven war Naturliebhaber. Vor diesem Hintergrund hat die Beethoven Jubiläumsgesellschaft Bonn das Beethoven Pastoral Project gemeinsam mit dem UN-Klimasekretariat zum Weltumwelttag initiiert. Die 6. Sinfonie, die den Beinamen Pastorale trägt, ist Zeugnis von der Liebe des Komponisten zur Natur.
Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters: „Beethovens Werk ist nicht nur eine Hommage an die Schönheit der Natur, sondern sie regt auch zum Nachdenken über das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt an. Eine Aufführung zum Pastorale Projekt beizusteuern, war mir deshalb ein großes Anliegen. Denn die Kultur steht in der ersten Reihe, wenn es um die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft geht. Gerade in der Kultur gibt es beim Thema Umweltschutz viele Vorreiter. Ein nachhaltiger Betrieb oder eine umweltbewusste Produktion sind möglich, ohne den künstlerischen Reichtum zu beschränken. Der Kulturbereich zeigt auf vielfältige Weise, wie er seine Mitverantwortung für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen wahrnimmt – auch um seiner gesellschaftlichen Vorbildfunktion gerecht zu werden.“
Die Musiker*innen der Jungen Deutschen Philharmonie haben sich für ihren Auftritt eine "puristische Fassung" in Bearbeitung von S. Fischer ausgesucht, wie Elisabeth Pape (Viola) sagt. „Es ist eine Musik, die für die Symbolik Natur und Mensch spricht." Violinistin Delia Ramos Rodríguez verspricht den Zuschauern und -hörern: „Pur Beethoven, pur Streicher." Dort, wo Bläser spielen sollten, ertönten Streicher-Farben.
Bei den Proben wurde aufgrund der Corona-Maßnahmen Abstand gehalten. „Der Abstand macht es schwierig, aufeinander zu hören", sagt Delia Ramos Rodríguez. „Trotzdem findet man Lösungen, und es wird irgendwie mehr kammermusikalisch, weil man extra Aufmerksamkeit beim Spielen schenken muss. Daher wird die Musik auch anders." Und Elisabeth Pape ergänzt: „Dem Musizieren miteinander setzt das keine Grenzen. Wir freuen uns sehr, ein solches Konzert spielen zu können und nutzen diese Chance."
In der Ausstellung des Futuriums brachten die Musiker*innen der Jungen Deutschen Philharmonie Beethovens 6. Sinfonie also in einer Fassung für Streichsextett zu Gehör und leisten so einen Beitrag zum Beethoven Pastoral Project. Die Musiker*innen haben sich dabei perfekt in die Szenerie der Neonatur-Skulptur eingefügt. Die große Holz-Skulptur wirkt wie ein wachsendes natürliches Gebilde, denn ihr Aussehen ist am Aufbau winziger Organismen orientiert. Die Skulptur verkörpert so das Anliegen, sich bei der Gestaltung unserer Lebensumwelt stärker von der Natur inspirieren zu lassen.
Perfekte Kulisse: Die Neonatur-Skulptur im Futurium.
Foto: Jan Windszus
Futurium-Direktor Stefan Brandt freute sich über die ungewöhnliche Aufführung im Denkraum Natur der Ausstellung: „Hauptthema dort ist der verantwortungsvollere Umgang mit den natürlichen Ressourcen – ein direkter Bezug zum Anliegen des UN-Weltumwelttages. Neben wissenschaftlichen Ansätzen interessieren uns bei der Annäherung an die großen Zukunftsherausforderungen auch künstlerische Perspektiven, denn wir sind von der Kraft interdisziplinärer Zugänge überzeugt. Das Pastorale-Projekt ist in diesem Sinne ein schönes Beispiel für die Verbindung von Information und Phantasie.“
Die Darbietung der Musiker*innen aus dem Futurium ist hier zu sehen: