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Foto: Zarya Maxim / Fotolia

Mach den Test!

Dein Wirtschaftsmodell der Zukunft

Du machst Dir Gedanken, wie wir in Zukunft arbeiten und wirtschaften? Vielleicht hast Du sogar schon in der Ausstellung kurz ein paar Fragen dazu beantwortet. Hier hast Du die Möglichkeit, (nochmal) ausführlicher Deine Sicht auf Wirtschaftsmodelle von morgen zu testen.

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Arbeitszeit, Einkommen, Lebensqualität, Selbstentfaltung, Gemeinwohl: Sobald wir mit der Schule oder Ausbildung fertig sind, machen sich die meisten Gedanken darüber, wie sich das Arbeitsleben gestalten soll. Ganz frei können wir oft nicht entscheiden. Denn die eigenen Chancen sind durch den Arbeitsmarkt geprägt, der wiederum durch Wirtschaft, Gesellschaft und Politik beeinflusst wird. Nicht alle bekommen einen festen Job. Viele Menschen können auch von einer Vollzeitbeschäftigung nicht leben. Und Frauen leisten immer noch den größten Teil der Erziehung und arbeiten deshalb weniger. Auf der anderen Seite, arbeiten viele mehr als es ihnen guttut. Und je mehr Geld wir verdienen, umso mehr Dinge kaufen und konsumieren wir. Dadurch werden Rohstoffe verbraucht und die Umwelt gefährdet.

Stellen wir uns vor, wir würden anders arbeiten und wirtschaften. In der Umfrage findest Du Bausteine und Ideen, die es bereits gibt und die zeigen, wie es in Zukunft auch anders gehen könnte. Welche findest Du gut? Welchen Weg würdest Du einschlagen?

Wie wollen wir arbeiten?

Der Standard ist: Wir arbeiten 40 Stunden in der Woche, erhalten einen festen Lohn und kaufen davon alles, was wir zum Leben brauchen. Die Gesellschaft lebt aber auch davon, dass Menschen sich ehrenamtlich betätigen oder in ihrer Freizeit Wertvolles produzieren – etwa Lebensmittel herstellen oder kaputte Dinge reparieren. Viele betreuen auch Pflegebedürftige – eine oft kaum anerkannte Form der Arbeit. In welchem Verhältnis soll Erwerbsarbeit zu anderen Arbeitsmodellen (Ehrenamt, Kinderbetreuung, Subsistenzwirtschaft, also der Selbstversorgung, etc.) stehen?

Was wollen wir teilen?

Besitzen ist so was von gestern! Wer ein nachhaltiges Leben führen will, der leiht sich, was er selten braucht und teilt, was er besitzt – oder? Denn: Wenn sich jede*r ein eigenes Auto kauft, stehen viele der Pkws die meiste Zeit ungenutzt herum. Das verbraucht kostbaren Platz in Großstädten. Von den Ressourcen, die zur Herstellung der unzähligen Gegenstände verbraucht werden, einmal ganz abgesehen. Mit dem Leihen- und Teilen-Modell, nutzen wir die Dinge viel ausgiebiger. Und das Internet macht den Austausch mit Andere einfacher. Bist Du bereit, mehr zu teilen?

Wie wollen wir produzieren?

Unternehmen beschäftigen Menschen und stellen Waren her oder bieten Dienstleistungen an, Kunden*innen kaufen sie. Geht das auch anders? Das Internet vernetzt Menschen auf der ganzen Welt und digitale Technologien machen es möglich, dass Gemeinschaften über Grenzen hinweg ganz neue Produkte erfinden und produzieren. Es entstehen ganz neue Formen der Zusammenarbeit. Viele Einzelne mit vielfältigen Fähigkeiten können gleichzeitig und unabhängig voneinander an unterschiedlichen Teilen eines Produktes arbeiten. Was glaubst Du: Kann das funktionieren? Ist die sogenannte „Peer-Produktion“ ein Modell für die Zukunft?

Wie wollen wir wirtschaften?

Unternehmen wollen ihre Produkte verkaufen, sie streben nach Gewinn. In jedem Jahr soll er sich weiter steigern. Wächst die Wirtschaft insgesamt, nimmt man an, dass auch unser Wohlstand wächst. Das Wirtschaftswachstum geht auch auf Kosten der Umwelt: Die natürlichen Ressourcen der Erde, die wir für die industrielle Herstellung von Waren benötigen, gehen irgendwann zu Ende und der Abbau von Rohstoffen schadet der Natur. Ein möglicher Weg, um die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen zu erhalten: Weniger und langlebigere Produkte produzieren. Das bedeutet: auf Wirtschaftswachstum verzichten, Gewinne nicht immerzu steigern. Kann das funktionieren?

Testergebnis

So sieht dein Wirtschaftsmodell von morgen aus.

Ab 35 Punkte

Die Wirtschaft muss für den Menschen und die Gemeinschaft da sein – und außerdem den Erhalt der Erde an die vorderste Stelle rücken. Für Dich ist klar: Die Zeit nach dem unbegrenzten Wachstum hat bereits begonnen. Statt massenhaft zu produzieren und zu konsumieren, lieber Altes reparieren und nachhaltig selbst herstellen. Dein Ideal: Für einen Teil Deiner Zeit wärst Du in einem Unternehmen angestellt, dessen Werte Du teilst. Du stellst aber auch vieles selbst oder gemeinsam mit anderen her und nimmst Dir die Zeit, Dich gemeinnützig zu engagieren. Dein Besitz beschränkt sich auf das Nötigste – was Du selten brauchst, leihst Du Dir aus. Verfechter des sogenannten Postwachstum-Modells sind zum Beispiel Niko Paech, Jay Forrester oder Christian Felber.

21 bis 35 Punkte

Wir brauchen Veränderungen, das steht für Dich fest. In der Welt, wie Du sie Dir vorstellst, ist der Arbeitsmarkt flexibler als heute. Das entlastet Familien mit Kindern oder mit Angehörigen, die gepflegt werden müssen. Wir kaufen weniger, leihen und verleihen hin und wieder. Das findest Du vor allem dann gut, wenn Du Dinge nutzen kannst, die Du Dir selbst nicht leisten könntest. Generell bist Du aber eher für die bestehende Form des Wirtschaftens. Trotzdem: Unternehmen sollten für Dich nicht mehr nur ihren Vorteil im Sinn haben, sondern auch für die Menschen, die Umwelt und die Gesellschaft da sein.

Bis 21 Punkte

Du möchtest, dass alles bleibt wie bisher. Arbeit, Freizeit und Konsum orientieren sich an dem Prinzip der Leistung: Wer sich reinhängt, wird dafür entlohnt. Und kann dementsprechend leben. Die Arbeitsteilung in der Gesellschaft sollte erhalten bleiben – allerdings sollten alle von ihrem Einkommen leben können und sozial abgesichert sein.
Sich ständig mit anderen abzustimmen und zusammenzuarbeiten erfordert viel Zeit und Geduld, die Du lieber selbstbestimmt investierst.