Grafik: Polygraph Design
CoHousing
Bei sogenannten Cohousing-Projekten leben Gleichgesinnte zusammen unter einem Dach. Hier gestalten die Bewohner*innen selbst die Räumlichkeiten und die Art ihres Zusammenlebens nach sehr konkreten Vorstellungen. So wird mit ökologischen Bauweisen experimentiert und durch Teilen von Räumen, Geräten und Fahrzeugen werden weniger Ressourcen verbraucht.
Grafik: Polygraph Design
Um ein Cohousing-Projekt zu planen und zu verwalten, organisieren sich Interessierte in Genossenschaften oder ähnlichen Strukturen. Meist wird das Grundstück von der Gruppe erworben und die einzelnen Wohnungen darin an die Bewohner*innen zu bezahlbaren Preisen vermietet oder verkauft. Durch die gemeinsame Projektplanung kann sich eine Verbundenheit entwickeln, die sich im gemeinsamen Alltag verstetigt.
Projekte und Beispiele
LILAC, Leeds
Auf dem Gelände einer ehemaligen Schule schafft das LILAC-Projekt (Low-Impact Living Affordable Community) nachhaltigen Wohnraum für 20 Haushalte. Die Häuser sind aus nachwachsenden Materialien wie Holz und Strohballen errichtet und versorgen sich durch hauseigene Solaranlagen selbst mit Strom und Wärme. Die Bewohner*innen teilen sich fünf Waschmaschinen in einer Gemeinschaftswaschküche und Dutzende von Fahrrädern und Autos. Mehr Infos unter: https://www.lilac.coop/
Spreefeld, Berlin
Stadtpolitische Aktivist*innen engagierten sich am Ufer der Spree für einen Ort mit vielfältigen Wohn- und Arbeitsformen und öffentlich zugänglichen Flächen. In den drei Wohngebäuden leben 140 Menschen in genossenschaftlichen und einigen Eigentumswohnungen. Manche der Wohnungen wurden als Wohngemeinschaften geplant. In den Erdgeschossen sind Werkstätten, CoWorking-Plätze und die Gemeinschaftsräume angesiedelt, die auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können. Mehr Infos unter: https://www.cohousing-berlin.de/de/projekte/spreefeld-berlin
VinziRast-mittendrin, Wien
Aus den Protesten „Uni brennt“ an der Technischen Universität Wien ist dieses einmalige Wohnprojekt in einem leerstehenden Eckhaus direkt neben den Universitätsgebäuden entstanden. Hier wohnen, lernen und arbeiten 13 Studierende und 14 ehemals Obdachlose unter einem Dach. Das eigene Lokal hat sich zum Begegnungsort in der Nachbarschaft etabliert. Mehr Infos unter: https://www.vinzirast.at/projekte/vinzirast-mittendrin/
Vrijburcht, Amsterdam
Familien, Singles, Senior*innen leben hier unter einem Dach. Das Wohngebiet liegt auf einer künstlich geschaffenen Insel, das die Stadt durch einen Erbbaurechtsvertrag verpachtet. Neben den 52 Eigentumswohnungen gibt es einige Gewerberäume und betreutes Wohnen für Jugendliche mit leichten geistigen Beeinträchtigungen. Zahlreiche Arbeitsgruppen und Freiwillige organisieren Aktivitäten für Bewohner*innen und Besucher*innen. Mehr Infos unter: https://righttobuildtoolkit.org.uk/case-studies/vrijburcht-amsterdam/#