Denkraum Technik
Wie BCI umgesetzt werden könnte
1. Roboter mit dem Gehirn kontrollieren
Forscher*innen der Carnegie Mellon University und der University of Minnesota in den USA haben einen gedankengesteuerten Roboterarm entwickelt, der einen Computercursor auf einem Bildschirm verfolgen kann. Das Besondere hier: Dabei kam eine Methode zum Einsatz, die nicht-invasiv, das heißt ohne operativen Eingriff funktioniert und sehr präzise arbeitet. Zwar ist es schon seit ein paar Jahren möglich, einen Roboterarm über Gehirnsignale zu steuern. Dafür wurden jedoch Gehirnimplantate verwendet, da die Steuerung mit nicht-invasiven Methoden bislang zu ungenau war. Viele Forscher*innen haben daher daran gearbeitet, eine gute Steuerung auch mit nicht-invasiven Methoden hinzubekommen.
Die Ergebnisse des Forscher*innenteams aus Minnesota lassen von anderen Möglichkeiten träumen. Doch von einer Kontrolle, die für eine nützliche Steuerung einer Roboterhand im Alltag notwendig wäre, sind wir weiterhin weit entfernt.
Können Roboterarme künftig auch mit nicht-invasiven Methoden präzise gesteuert werden? Foto: Michal Jarmoluk/pixabay
2. Noch Zukunftsmusik: Der Squid
Was aussieht wie ein futuristischer Tintenfisch, ist die preisgekrönte Kreation des Industriedesigners Daniel Dürr. Seine Idee: Ärzt*innen im OP-Saal die Hände zum Operieren frei zu halten. Bei Operationen kommen oft Mikroskope zum Einsatz, die während des Eingriffs immer wieder neu ausgerichtet werden müssen. Dafür müssen Chirurg*innen die eigentliche Arbeit unterbrechen. Der Squid, so Dürrs Idee, übersetzt die Gedankenkraft der Träger*innen und steuert das Mikroskop.
3. BrainModes
Beim Forschungsprojekt „BrainModes" arbeiten Wissenschaftler*innen der Charité Berlin mit Künstler*innen zusammen. Sie entwickeln die „BrainModes-App", mit der sich das eigene Gehirn besser kennenlernen lassen soll. Mit einem „Neuroheadset" können Spiele auf dem Smartphone gesteuert werden, das eigene Gehirn lässt sich genauer anschauen und der Fortschritt des Gehirn-Trainings soll abrufbar sein.
Zugrunde liegt der Anwendung für das Smartphone die Gehirnsimulationsplattform „The Virtual Brain". In diese Open-Source Plattform tragen Wissenschaftler*innen Daten von Patient*innen, die zum Beispiel einen Schlaganfall hatten, ein. Daraus lassen sich Simulationen des Gehirns erstellen. Die Vision ist, dass die Behandlung einer Gehirnerkrankung in Zukunft an einem digitalen Doppelgänger im Computer geplant werden kann – denn auch der Verlauf einer Erkrankung kann simuliert werden.