Grafik: Polygraph Design

2000-Watt-Gesellschaft

Die Idee der „2000-Watt-Gesellschaft“ steht für die Vision einer nachhaltigen und gerechten Energieversorgung. Die Initiative aus der Schweiz hat berechnet, dass jeder Mensch weltweit mit einer Dauerleistung von 2000 Watt versorgt werden könnte, ohne der Umwelt zu schaden. Das klingt viel, doch hinter der Zahl verbergen sich nicht nur der Strom und die Wärme in unseren Wohnungen.

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Jede Energie, die wir beanspruchen, zählt: ob für den Transport unserer Lebensmittel oder die Herstellung unserer Kleidung. Heute misst der internationale Energieverbrauch im Durchschnitt etwa 2500 Watt – doch gerade in den Industrieländern liegt er deutlich höher. In Deutschland wird etwa dreimal so viel Energie pro Person aufgewendet. Um die „Weltformel“ von 2000 Watt einzulösen, sollen technische Lösungen und ein Umdenken in unserem Konsumverhalten den Weg ebnen.

Projekte und Beispiele

Die Weltformel erklärt

Unter 2000 Watt können sich nicht alle Menschen etwas vorstellen. Die Einheit Watt steht in der Physik für Leistung – also Energie, die pro Zeit aufgewendet wird. Schalten wir kurzzeitig eine Lampe ein, werden für diese Dauer 15 Watt abgerufen. Ein Föhn braucht beim Haartrocknen etwa 2000 Watt. Die Energie, die wir nach der „Weltformel“ im Jahr verbrauchen dürften, entspricht also einem Föhn der rund um die Uhr 365 Tage lang läuft. Die Menge an Energie, die so verbraucht würde, summiert sich auf 17.520 Kilowattstunden. Unser tatsächlicher Verbrauch liegt derzeit im Durchschnitt bei 50.000 Kilowattstunden pro Jahr.

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Kick-off der Initiative „Wir leben 2000 Watt“, Feldkirch 2013.


Foto: Wir leben 2000 Watt / Die Städte Bregenz, Feldkirch, Gossau, Konstanz, Lindau, Radolfzell, Singen, St. Gallen, Winterthur

Energiesparen daheim: die 25-Punkte-Checkliste

Beim Energiesparen im Haushalt lässt sich das Rad nicht neu erfinden. Die meisten Tipps und Tricks kennt man und wendet sie doch nicht an. Wie sieht’s bei Dir aus?

  1. Beim Wasserkocher auf die Füllmenge achten.
  2. Ohne Vorheizen und mit Restwärme kochen.
  3. Beim Kochen: Deckel drauf!
  4. Effizienteren Kühlschrank anschaffen (aber keinen größeren!)
  5. Gefrierfach abtauen.
  6. Kühlschrank nicht offenstehen lassen.
  7. Kühltruhen ab- und gar nicht erst anschaffen.
  8. Wäsche bei 30 Grad waschen (am besten das Eco-Programm).
  9. Wäscheständer nutzen (Trockner, ade!).
  10. Sparduschkopf verwenden.
  11. Die Höchsttemperatur für Warmwasser senken.
  12. Geräte nach Bedarf anschaffen (z.B. kleiner Kühlschrank für Singlehaushalt).
  13. Laptop statt PC!
  14. Akku-Ladung von Smartphones, Laptops und Co. ausreizen.
  15. Klimaanlage abschaffen.
  16. Standby-Modus ausschalten.
  17. LED-Lampen nutzen.
  18. Geschirrspüler voll beladen und Sparprogramm nutzen.
  19. Stoßlüften statt Fenster auf Kipp.
  20. Bewegungsmelder für die Lichtsteuerung.
  21. Pflanzen für das Raumklima nutzen.
  22. Fensterläden und Gardinen für den Kälte- und Wärmeschutz verwenden.
  23. Wärmestau an Heizkörpern vermeiden.
  24. Thermostate an Heizungen einbauen.
  25. Heizungsanlagen regelmäßig prüfen lassen
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Wo und wie lässt sich im Haushalt Energie sparen?

Foto: fizkes / Fotolia

Energieberatung

Nicht immer kommen wir den Energiefressern in unserem Haushalt allein auf die Spur. Die „Verbraucherzentrale“ bietet Bürger*innen eine Energieberatung an. Unabhängige Expert*innen stehen für ein Gespräch in der Verbraucherzentrale bereit oder schauen sich den Haushalt vor Ort an. Begutachtet werden durch den Verein zum Beispiel Elektrogeräte oder Heizungen, aber auch ganze Gebäudekomplexe oder Solaranlagen.

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Die „Verbraucherzentralen“ bieten Beratungen zum Energieverbrauch in Wohnungen und Häusern an.

Foto: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

CO2-Marathon und Co.

Manchmal können wir uns nicht selbst motivieren, konsequent auf unseren Energieverbrauch zu achten. Zusammen fällt es leichter: Die Stadt Wiesbaden hat den CO2-Marathon veranstaltet und am Rhein hieß es „Köln spart CO2“. Die Idee: Den Ehrgeiz beim Klimaschutz wecken! Bürger*innen sind gefragt: Wer hat die cleverste Idee für ein Stadtprojekt zum Energiesparen? Und wer hat über einen Monat seine Klimabilanz am meisten verbessert? Ist das Thema einmal auf der Agenda, fällt es leichter dranzubleiben.

Stromsparen belohnen

Wer mehr braucht, zahlt weniger: Das gilt momentan in Deutschland für die Abrechnung des Stromverbrauchs. Um für Unternehmen wie auch für private Kund*innen Anreize zu schaffen, sparsamer mit Ressourcen umzugehen, müsste die Logik umgekehrt werden. Der Basisverbrauch wäre für alle günstig. Wird mehr benötigt, steigen die Preise erst mäßig, später dann stärker.

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Künftig könnte bei der Abrechnung belohnt werden, wer nur wenig Strom verbraucht.

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