Grafik des Superlandes vor dem Futurium

Waldgarten

Schicht für Schicht

Waldgärten sind eine komplexe Form eines Agroforstsystems, also einer Kombination von Ackerfläche mit Bäumen. Sie bilden dabei die Bedingungen eines Waldrandes nach, wo Wiese oder Acker auf Waldvegetation treffen. Hier, an der Randzone beider Systeme herrscht eine hohe Diversität und das auf vielen Ebenen.

Grafik: Sarah Graffunder

Waldgärten sind mehrschichtig aufgebaute, naturnahe Gärten und bestehen hauptsächlich aus mehrjährigen Pflanzen. Dabei handelt es sich vor allem um Gehölze mit essbaren Bestandteilen, wie Obst, Nüssen und Beeren, aber auch um mehrjährige Arten in der Gemüse-, Kräuter- und Wurzelschicht.

Bitte einen Moment Geduld. Das Bild wird geladen.

Grafik: Sarah Graffunder

Durch diesen stockwerkartigen Aufbau können viel mehr Pflanzen auf gleicher Fläche wachsen und geerntet werden, als auf einem klassischen Acker, wo stets nur eine Kultur gleichzeitig angebaut wird. Dieser mehrschichtige Aufbau ist eine traditionelle Anbauform, die seit langem in vielen Regionen bekannt und bewährt ist.

Bäume sind unsere Superhelden!

Die Bäume spenden Schatten und bieten Schutz vor Wind und Austrocknung. Sie bilden vielfältige Räume, die wiederum einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren, allen voran Insekten, einen Lebensraum bieten. Die Bodendeckerschicht, in der z.B. die Erdbeeren wachsen, schützen den Boden vor Austrocknung und Erosion. Das viele Laub, das die Bäume im Herbst fallen lassen, wird zur berühmten Humusschicht - der fruchtbare Bereich des Bodens, in der unsere Nahrung wächst.

Bitte einen Moment Geduld. Das Video wird geladen.

Ähnlich wie Wälder können Waldgärten durch ihr langfristig hohes Grünvolumen und ihre zunehmend humusreichen Böden zur Regulierung des Klimas beitragen. Im Gegensatz zum konventionellen Anbau mit einjährigen Kulturen, bei dem durch die Bodenbearbeitung Kohlenstoff freigesetzt wird, wird beim Anbau mehrjähriger Pflanzen Kohlenstoff im Boden gespeichert.

Mechanische Bodenbearbeitung und der Einsatz von Düngemitteln in der konventionellen Landwirtschaft beeinträchtigen das Bodenleben, das für den Erhalt von fruchtbarem Boden essentiell ist. Waldgartensysteme kommen dagegen ohne mechanische Bodenbearbeitung und ohne Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln und Düngern aus.

Waldgärten in der Stadt

Neben den ökologischen Funktionen und dem Anbau von Nahrungsmitteln können Waldgärten in der Stadt Orte der Begegnung und des gemeinsamen Lernens sein. Sie werden von den Menschen in der Stadt mitgestaltet und unterhalten.

Der Waldgarten Berlin-Britz in Neukölln ist ein urbanes Gartenprojekt, das auf 2,8 Hektar über 200 essbare Pflanzenarten nach dem Prinzip des mehrschichtigen, nachhaltigen Waldgartens kultiviert. Hier erfahrt ihr mehr.