
Schon mal von planetaren Grenzen gehört?
Mit planetaren Grenzen ist nicht das etwa Weltall gemeint. Sondern wie sehr wir unseren Planeten beanspruchen können, ohne unsere eigene Lebensgrundlage auf ihm zu untergraben. Vom Klimawandel haben inzwischen sicher alle gehört und ihn in den letzten Jahren gespürt. Bei den planetaren Grenzen geht es aber um mehr, z. B. Ökosysteme, natürliche Stoffkreisläufe oder Biodiversität.
Foto von Bhautik Patel auf Unsplash
Die Landwirtschaft hat große Auswirkungen auf gleich mehrere dieser Belastbarkeitsgrenzen:
- Klimawandel: Sie trägt erheblich zum Klimawandel bei – etwa ein Fünftel bis ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen geht auf sie zurück
- Biosphäre: Die Landwirtschaft ist der größte Treiber des globalen Biodiversitätsverlustes.
- Biogeochemische Kreisläufe: Der übermäßige Einsatz von Dünger führt zu Eutrophierung von Gewässern, toten Zonen in Meeren und Bodenverarmung
- Landnutzungsänderungen: Wälder, Feuchtgebiete und Grasland wird in Acker- und Weideland umgewandelt. Das verstärkt den Klimawandel und den Artenschwund.
- Süßwassernutzung: Landwirtschaft ist weltweit der größte Verbraucher von Süßwasser. Durch den Klimawandel wird Wasser immer knapper.
- Eintrag neuartiger Stoffe: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann Böden, Wasser und Nicht-Zielorganismen schädigen. Rückstände gelangen in Nahrungsketten und können menschliche Gesundheit und Ökosysteme gefährden
Ein Weiter-so hat also schwerwiegende Konsequenzen. Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung und die Nachfrage nach Land steigt. Schon heute nutzen wir fast die Hälfte der Landfläche für Landwirtschaft:
Wie schaffen wir es also genug Nahrung für alle auf der Welt zu produzieren, ohne die Grenzen des Planeten zu überschreiten? Klar ist: wir brauchen eine „Landwende“: eine nachhaltigere Nutzung der Flächen, die Nahrungsproduktion, Klima- und Naturschutz verbindet. Eine riesige Herausforderung. Doch schon heute gibt es viele Lösungsansätze und an neuen wird geforscht.