Ein Schmetterling auf einer Blüte

Naturschutz

Sichere Häfen

Etwa die Hälfte Deutschlands besteht aus Agrarflächen – also Feldern, Wiesen und Weiden. Sie liefern nicht nur Lebensmittel, sondern sind auch Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen. Doch die Artenvielfalt dort nimmt seit Jahrzehnten stark ab.

Über die Hälfte der rund 600 Wildbienenarten ist bedroht, auch viele Vogelarten wie Feldlerche, Star oder Kiebitz sind stark zurückgegangen. Gründe sind vor allem der Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sowie der Verlust von Lebensräumen wie Hecken, Blühstreifen oder Teichen. Um dem entgegenzuwirken, will die EU bis 2030 zehn Prozent der Agrarflächen wieder mit solchen Strukturelementen ausstatten. Diese fördern nicht nur die Artenvielfalt, sondern nützen auch der Landwirtschaft – etwa durch Bestäuber und natürliche Schädlingsbekämpfung.

Naturnah gestalten – Vielfalt fördern

Ob Garten, Balkon oder Fensterbrett – überall bieten sich Möglichkeiten, Lebensräume für Insekten und Kleintiere zu schaffen. Entscheidend ist: Die Gestaltung sollte an die Bedürfnisse unserer heimischen Arten angepasst sein. Nahrung und Unterschlupf im Jahresverlauf sind das A und O.

Heimische Pflanzen spielen dabei eine zentrale Rolle, denn viele Wildbienen, Raupen und andere Insekten sind auf ganz bestimmte Pflanzenarten spezialisiert. Achten Sie außerdem auf offene Blüten – gefüllte Zuchtformen sehen zwar schön aus, bieten aber keinen Nektar oder Pollen. Ein vielfältiges Blütenangebot über das ganze Jahr hinweg entsteht durch die Kombination von Frühblühern und spät blühenden Pflanzen. Lassen Sie auch Wildkräuter stehen – viele davon sind echtes Superfood für Insekten.

Darüber hinaus helfen Wasserstellen, Nisthilfen, Totholzhaufen oder Hummelburgen, zusätzliche Lebensräume und Nistplätze zu schaffen. So unterstützen wir die Bestäuber unserer Ökosysteme – und sichern ganz nebenbei unsere eigene Ernte. Denn ohne Bestäuber keine Ernte.